Richtige Behandlung schützt Kinder von HIV-positiven Schwangeren

Die richtige Behandlung kann das Risiko, dass eine HIV-positive Mutter das Virus an ihr Kind weitergibt sehr gering werden lassen. Wissenschaftler des University College London haben nachgewiesen, dass die Infektionsrate nur bei 1,2 Prozent lag, wenn entsprechende Maßnahmen ergriffen wurden.

Daten von 5.151 HIV-Schwangerschaften in Großbritannien und Irland zwischen 2000 und 2006 wurden ausgewertet. Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, bevor wirksame Medikamente zur Verfügung standen, lag die Infektionsrate bei mehr als 20 Prozent. Details der Studie wurden auf Aids Online veröffentlicht.

Die leitende Wissenschaftlerin Claire Townsend betonte, dass damit erstmals so niedrige Infektionsraten auf Bevölkerungsebene beobachtet wurden. Die meisten HIV-positiven Frauen in Großbritannien nehmen derzeit während der Schwangerschaft eine Kombination von antiretroviralen Medikamenten ein. Ein Kaiserschnitt verringert das Risiko der Übertragung ebenfalls. Die aktuelle Studie wies jedoch nach, dass die Medikamente vielfach so wirksam sind, dass auch eine normale Geburt möglich ist. Die Übertragungsrate lag, zumindest für die letzten 14 Tage vor der Geburt bei 0,8 Prozent. Es spielte dabei eine Rolle, wie die Geburt erfolgte. Ein Schlüssel zum Erfolg sei laut den Forschern, dass die meisten Frauen in Großbritannien und Irland einem HIV-Test vor der Geburt zustimmten. Die Einführung der Routineuntersuchung ließ die Anzahl der infizierten Frauen, die vor der Geburt diagnostiziert wurden von 70 Prozent im Jahr 2000 auf 95 Prozent im Jahr 2005 ansteigen.

2006 wies ein Bericht der Vereinten Nationen nach, dass der Zugang zu ART-Medikamenten in den so genannten Entwicklungsländern stark eingeschränkt ist. Weniger als zehn Prozent der infizierten Frauen hat Zugang. In der Folge werden täglich rund 1.800 Kinder mit HIV geboren, weil ihre Mütter nicht die notwendige medizinische Versorgung erhielten. Townsend betonte laut BBC, dass die Ergebnisse der aktuellen Studie für Frauen mit Zugang zu den Medikamenten sehr ermutigend seien. Würden Frauen früh genug auf HIV getestet, damit die Medikamente rechtzeitig verabreicht werden können, sei das Risiko einer Infektion tatsächlich sehr gering.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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