Luftverschmutzung: Mehr Todesfälle durch Lungenentzündung

Die starke Luftverschmutzung könnte zum Tod von Tausenden Menschen beigetragen haben, die in den vergangenen Jahren in England an Lungenentzündung starben. Wissenschaftler der University of Birmingham http://www.bham.ac.uk untersuchten die Anzahl der tödlich verlaufenen Erkrankungen und die Verschmutzungswerte in 352 Gemeinden. Ausgewertet wurden die Jahre 1996 bis 2004. Im Journal of Epidemiology and Community Health http://jech.bmj.com schreiben die Wissenschaftler, dass es einen starken Zusammenhang zwischen Lungenentzündung und Luftverschmutzung gibt. Die Forscher räumen laut BBC aber auch ein, dass soziale Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen könnten.

Die Berechnungen beruhten darauf, dass untersucht wurde, wie viele Todesfälle über dem nationalen Durchschnitt eintraten. Diese Zahlen wurden einer Reihe von Verschmutzungswerten wie den Emissionen von Motoren gegenübergestellt. Innerhalb der acht untersuchten Jahre starben insgesamt 386.374 Menschen an Lungenentzündung. Es gab jedoch signifikante regionale Unterschiede. In Lewisham, einem Bezirk von London, starben die meisten Menschen pro Kopf, in Berwick-on-Tweed die wenigsten. In den Gemeinden mit den meisten Lungenentzündungen starben 14.718 mehr Menschen als im nationalen Durchschnitt. In diesen Regionen traten bestimmte Arten von Krebs, COPD und rheumatische Herzerkrankungen ebenfalls häufiger auf.

Der leitende Wissenschaftler George Knox betonte, dass eine hohe Sterblichkeit vor allem in Regionen beobachtet wurde, in denen auch die Verschmutzung der Umgebung stärker war. Die stärkste einzelne Auswirkung sei ein Ansteigen der Todesfälle durch Lungenentzündung. Die Hauptursache war der Transportverkehr auf den Straßen. Es sei jedoch nicht möglich gewesen, zwischen den einzelnen chemischen Komponenten zu unterscheiden. Das Team schätzt, dass die jährliche Anzahl über dem Durchschnitt liegenden Todesfälle bzw. jene, die auf die Verschmutzung zurückzuführen sind, die Werte des Londoner Smog im Jahr 1952 erreichen könnten. Damals starben rund 4.000 Menschen. Lungenspezialisten wie Richard Hubbard von der British Lung Foundation argumentieren, dass eine genauere Untersuchung erforderlich sei, bevor ein direkter Zusammenhang zwischen Lungenentzündung und Abgasen hergestellt werden kann.

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Michaela Monschein Pressetext Austria

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