Schon leichter Vitamin C-Mangel kann Gefäßfunktion negativ beeinflussen

Alle sechs Minuten verstirbt eine Frau an einer Schwangerschaftskomplikation namens Präeklampsie. Bei diesem Krankheitsbild ist der Blutdruck in der Schwangerschaft erhöht, und die Frau scheidet über den Urin viel Eiweiß aus.

Jedes Jahr sind drei Millionen Frauen von dieser Erkrankung betroffen, die auch für die Säuglinge verheerend sein kann. Die schwerste und lebensgefährliche Verlaufsform der Präeklampsie mit Krampfanfällen der Mutter bezeichnen Mediziner als Eklampsie.

Eine Studie, die am 4. Juni beim 13. Weltkongress der Präeklampsie-Experten in Toronto vorgestellt wurde, legt nahe, dass schon ein leichter Vitamin-C-Mangel offenbar negativ die Elastizität und Funktion der Gefäße beeinträchtigt – ein Schlüsselsymptom bei Präeklampsie. Prof. Dr. Carl A. Hubel von der University of Pittsburgh und seine Kollegen untersuchten den arteriellen Blutdruck und die Elastizität bei speziellen trächtigen und nicht-trächtigen Ratten, die – wie der Mensch – nicht in der Lage waren, Vitamin C selbst herzustellen (normale Ratten sind dazu fähig).

Dabei entdeckten die Forscher, dass die Blutgefäße der trächtigen Tiere steifer wurden, als die Vitamin C-Konzentrationen eingeschränkt wurden. Bei den nicht-trächtigen Tiere zeigte sich dieser Effekt hingegen nicht. Das Erstaunliche dabei: Normalerweise löst die Trächtigkeit eine Veränderung im Körper aus, die die Blutgefäße elastischer macht – was wiederum den Blutdruck beeinflusst. Während Forscher seit langem wissen, dass die Vitamin-C-Spiegel bei Frauen mit Präeklampsie erniedrigt sind, ist der spezifische Effekt auf die Gefäßfunktionen noch unklar.

Frauen, die bereits einmal unter Präeklampsie gelitten haben, weisen auch in den nachfolgenden Schwangerschaften ein erhöhtes Risiko für diese Störung auf. Weitere Risikofaktoren: ein Alter unter 25 oder über 35 Jahren, vor der Schwangerschaft bestehender Bluthochdruck, Diabetes oder Nierenerkrankungen. „Präeklampsie gehört zu den Hauptursachen von Behinderung und Tod der Mutter, des Fötus sowie des Neugeborenen“, warnte der Präeklampsie-Experte Prof. Dr. James M. Roberts abschließend.

International Society for the Study of Hypertension in Pregnancy

Media Contact

MedCon

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer