Von Benjamin Blümchen zum begleiteten Fahren: Wie Kinder den Autokauf der Eltern beeinflussen

Damit sich die Kinder bei ihren Freunden für das Aussehen der „Familienkutsche“ nicht schämen müssen, werden sie insbesondere bei Farbwahl und Inneneinrichtung in die Kaufentscheidung einbezogen.

Das fand das Kompetenzzentrum Frau und Auto der Hochschule Niederrhein in einer qualitativen Studie heraus. 13 Marketing-Studierende befragten in Fokusgruppen-Interviews 42 Mütter und Väter mit Kindern in drei Altersgruppen.

Es gibt in Deutschland 12,3 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern. „Das Marktpotenzial von Vätern und Müttern, die mit ihren Kindern mobil sein möchten, ist beachtlich“, stellt Professorin Dr. Doris Kortus-Schultes fest, die Leiterin des Kompetenzzentrums. Mit der Geburt des ersten Kindes ändert sich nicht nur der eigene Fahrstil, sondern auch die generelle Denkweise.

Das Verantwortungsgefühl wächst. Statt Lifestyle, schicke Felgen und stylische Formen wünschen sich Eltern in der Werbung mehr Realitätstreue und in den Autos mehr Anpassung an die Bedürfnisse von Familien – quer durch alle Altersgruppen. Bei den ganz Kleinen bis zu sieben Jahren gehören dazu etwa Seitenairbags auch auf den Rücksitzen, ein besonderer Kopfschutz, Anschnall-Warnsignale für alle Sitze und eine elektrische Kindersicherung. Die Sitzbezüge wünschen sie sich hell und trotzdem pflegeleicht.

Langeweile und die sich daraus ableitende Tendenz zum Streiten mit Geschwistern trüben den Fahrgenuss – für alle. Bei Eltern dagegen erprobt: gemeinsam Musik oder Geschichten hören, gemeinsam singen oder „Teekesselchen“ spielen. Bei den größeren Kindern zwischen 8 und 12 Jahren steigen die Ansprüche an Unterhaltung: Sie wünschen sich im Fond Befestigungen und Anschlüsse für DVD-Player, Radios und Kopfhörer. Als Technik-Kids haben sie auch die Kindersicherungen schnell durchschaut, die deshalb intelligenter sein müssten, so die Eltern. Gemütliche, am Gurt zu befestigende Kissen ließen die Kinder bei langen Fahrten angenehmer schlafen. Besonders im Sommer sollte der Fonds besser zu belüften sein.

Im Alter ab 12 Jahren steigen dann noch einmal die Ansprüche an das „Mama-und-Papa-Mobil“: Sportausrüstung, Musikinstrumente und Fahrräder sind zu transportieren. Und der Begriff „Sicherheit“ bekommt eine neue Bedeutung, denn die 16- und 17-Jährigen stehen unmittelbar vor dem eigenen, vorerst noch begleiteten Fahren. Mehr als alle anderen Altersgruppen werden sie bei der Wahl des Autotyps in die Kaufentscheidung mit einbezogen. Denn es wird ja auch „ihr“ erstes Auto.

Kontakt: Prof. Dr. Doris Kortus-Schultes, Tel. 0212-331800 u. 02161-1866313

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Rudolf Haupt idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-niederrhein.de

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