Bandscheibenvorfall: Lebende Implantate helfen

Ein lebendes Transplantat kann die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall deutlich lindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern der Cornell University mit Ratten. Das Problem hat eine weltweite Dimension: Allein zwischen 1,5 und vier Mio. Amerikaner warten auf einen chirurgischen Eingriff nach einem Bandscheibenvorfall, berichtet der NewScientist.

Laut dem leitenden Wissenschaftler Lawrence Bonassar ist die Linderung der Schmerzen durch ein synthetisches Implantat nur von kurzer Dauer. Lebendes Gewebe kann wachsen und sich anpassen. Daher dürfte es langfristig die bessere Lösung sein. Das Team nutzte Zellen aus der Wirbelsäule von Schafen um Nachbildungen der Bandscheiben von Ratten herzustellen und implantierte sie den Tieren.

Besserung in nur sechs Monaten

Die Implantate reagierten auf die Belastung durch Bewegung wie die originalen Bandscheiben. Entscheidend war aber, dass sie sich im Laufe der Zeit immer besser entwickelten. Neue Zellen entstanden und verbanden sich in den sechs Monaten nach dem Eingriff mit den benachbarten Rückenwirbeln.

Abhay Pandit von der National University of Ireland http://nuigalway.ie räumte in einem Kommentar ein, dass die Studie mit Ratten durchgeführt worden war. Sie zeige jedoch auf jeden Fall, was medizinisch möglich ist. Weitere Studien seien daher erforderlich, um Implantate zu schaffen, die den Belastungen der Bandscheiben beim Menschen gewachsen sind. Details der Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences http://pnas.org veröffentlicht.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.cornell.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer