Auszubildende lassen sich von Grenzen nicht aufhalten
Auszubildende und Berufsfachschüler aus Deutschland sind beruflich wesentlich mobiler als bisher angenommen. Das geht aus einer neuen Studie im Auftrag der „Nationalen Agentur Bildung für Europa“ beim Bundesinstitut für Berufsbildung hervor.
Laut den Ergebnissen haben von 2007 bis 2009 rund 23.500 junge Menschen in der Erstausbildung jährlich ein Praktikum oder einen vergleichbaren Lernaufenthalt im Ausland absolviert – das sind 50 Prozent mehr als bisher angenommen. „Mit dieser Studie liegen erstmals verbindliche Daten vor, die das gesamte Spektrum grenzüberschreitender Mobilität in der beruflichen Bildung erfassen“, betonte Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), den Pilotcharakter der Untersuchung. Denn statistische Angaben zu der Zahl junger Menschen, die ihren Auslandsaufenthalt privat oder durch andere Fördermittel finanzieren, lagen bislang nicht vor.
„Wir freuen uns über die positiven Entwicklungen und das wachsende Engagement der Auszubildenden und Ausbildungsbetriebe im Bereich der Auslandsmobilität.“
Die Ergebnisse zeigen auch, dass die jungen Menschen in der Auslandsmobilität einen großen Mehrwert für ihre berufliche und persönliche Entwicklung sehen. In besonderem Maße heben die Befragten die Verbesserung der internationalen Fachkenntnisse, der interkulturellen Kompetenzen und der Fremdsprachenkenntnisse hervor. „Eine international ausgerichtete Wirtschaft benötigt international geschulte Fachkräfte. Deshalb wollen wir die jetzt schon erfreuliche Auslandsmobilität in der beruflichen Bildung bis 2015 verdoppeln“, bekräftigte Braun.
Mit dem EU-Berufsbildungsprogramm LEONARDO DA VINCI und den bilateralen Austauschprogrammen in der beruflichen Bildung ist dabei das BMBF Hauptmotor für internationale Mobilität in der Erstausbildung. Mit deutlich über 10.000 geförderten Auslandsaufenthalten jährlich fallen im Untersuchungszeitraum etwa 45 Prozent der Mobilitätsmaßnahmen in den Verantwortungsbereich des Ministeriums. Aber auch Unternehmen erkennen zunehmend den hohen Nutzen internationaler Mobilität. Obwohl derzeit nur sechs Prozent der befragten Betriebe ihre Auszubildenden regelmäßig oder gelegentlich ins Ausland entsenden, geben fast 40 Prozent an, dass sie künftig „sicher“ oder „vielleicht“ Lernphasen im Ausland einplanen werden.
Diese Dynamik ist laut Helge Braun ausdrücklich zu begrüßen, er betonte allerdings auch, dass es „gemeinsamer Anstrengungen und zusätzlicher Informationen über bestehende Förder- und Anerkennungsmöglichkeiten bedarf, um noch mehr Auszubildenden, Berufsschülerinnen und Berufsschülern einen Lernaufenthalt im Ausland zu ermöglichen“.
Weitere Ergebnisse zur Mobilität in der Berufsbildung sowie die Kurzfassung der Studie finden Sie auf:
http://www.na-bibb.de/uploads/allgemeiner_bereich/studie_verdeckte_mobilitaet_kurzfassung.pdf
Pressekontakt bei der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim BIBB:
Berthold Hübers
Tel.: 0228 / 107 – 1657
E-Mail: huebers@bibb.de
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Weitere Informationen:
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