Anteil der Umwelttechnologien am deutschen Bruttoinlandsprodukt steigt bis 2020 auf 14 Prozent

– Studie von Roland Berger Strategy Consultants im Auftrag des Bundesumweltministeriums: Entwicklung auf den Weltmärkten übertrifft alle Vorhersagen, Umsatz der globalen Umweltindustrien bis 2020: 3100 Mrd. Euro

– Umfrage unter 1300 Unternehmen und rund 200 Forschungseinrichtungen sowie Sekundär-Recherche

– Deutschland wird als Marktführer in vielen Branchen besonders von der „global green recovery“ der Weltwirtschaft profitieren, besonders erfolgreich sind deutsche Biogasanlagenhersteller (90 Prozent Weltmarktanteil)

– Umwelttechnik gehört zu den innovativsten Branchen in Deutschland, Staat ist traditionell wichtigster Förderer von Forschung und Entwicklung (FuE)

– Starkes Wachstum in allen Bundesländern, jedoch Unterschiede im Grad der Internationalisierung

Im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Umwelt hat die internationale Strategieberatung Roland Berger bereits zum zweiten Mal einen Öko-Atlas für Deutschland verfasst. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel stellte die Ergebnisse in Berlin vor: Die deutsche Umweltindustrie hat alle Wachstumsprognosen weit übertroffen und wird bis 2020 mit einem Anteil von 14 Prozent am Bruttoinlandsprodukt die wichtigste deutsche Leitindustrie sein. Die Wirtschaftskrise wird diese Entwicklung nur kurzfristig bremsen. Denn getrieben durch die Megatrends einer wachsenden Weltbevölkerung, der zunehmenden Industrialisierung in den Schwellenländern und des globalen Wohlstandsstrebens, wird sich der Umsatz der Umweltindustrien in den kommenden elf Jahren auf 3100 Mrd. Euro mehr als verdoppeln. Die deutschen Hersteller profitieren überdurchschnittlich von dem globalen Boom, der die darbende Weltwirtschaft beleben wird („global green recovery“). Mit Weltmarktanteilen zwischen 6 und 30 Prozent gehört sie zu den technologischen Vorreitern.

„Umwelttechnik ist die Leitindustrie des 21. Jahrhunderts“, sagt Roland Berger CEO Prof. Dr. Burkhard Schwenker. „Auf der Branche ruhen viele Hoffnungen, wie etwa durch sie die Stagnation anderer Wirtschaftszweige abzufedern, der Klima- und Rohstoffkrise zu begegnen und die Belastung der Umwelt durch die anwachsende Weltbevölkerung zu mildern.“ Der GreenTech-Atlas 2.0, den Roland Berger Strategy Consultants für das Bundesumweltministerium verfasst hat, dient als Basis für grüne Konjunkturprogramme und will so einen Beitrag zur „global green recovery“ leisten, also zur Erholung der Weltwirtschaft mit Hilfe der Boombranche Umwelttechnik.

„Umwelttechnologien tragen bereits jetzt etwa acht Prozent zum deutschen Bruttoinlandsprodukts bei. Bis 2020 wird sich dieser Anteil auf 14 Prozent erhöhen“, sagt Schwenker.

Deutsche Firmen setzten international Maßstäbe

„Bis 2020 wird sich der globale Umsatz der Umweltindustrien auf 3100 Mrd. Euro mehr als verdoppeln“, prognostiziert Roland Berger Partner und Studienautor Dr. Torsten Henzelmann. „Deutschland hat eine gute Ausgangsbasis, um von dem globalen Wachstum überdurchschnittlich zu profitieren.“ Der Umweltmarkt umfasst die sechs Bereiche Umweltfreundliche Energien & Energiespeicherung, Energieeffizienz, Rohstoff- und Materialeffizienz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Wasserwirtschaft sowie Nachhaltige Mobilität. „Deutschlands Umwelttechnik-Branche hat in diesen Segmenten derzeit Weltmarktanteile zwischen 6 und 30 Prozent“, sagt Henzelmann. Deutsche Firmen gehören besonders bei der Heiz- und Klimatechnik (Weltmarktanteil 10%) und der energieeffizienten Weißen Ware (Weltmarktanteil 15%) zu den wichtigsten Produzenten weltweit.

„Besonders dominant ist mit einem Weltmarktanteil von etwa 90 Prozent die Rolle deutscher Biogasanlagenhersteller“, sagt Henzelmann.

Umwelttechnik in den einzelnen Bundesländern

Vom starken Wachstum der deutschen Umwelttechnik profitieren alle Bundesländer. Die Marktstrukturen zwischen West und Ost gleichen sich immer mehr an: „Das durchschnittliche zukünftige Wachstum der Unternehmen aus den neuen Bundesländern ist um drei Prozentpunkte höher als in den alten Bundesländern“, sagt Henzelmann. „Die Umwelttechnologie hat sich ganz klar auch zu einem Jobmotor für Ostdeutschland entwickelt.“ Unterschiede gibt es aber im Grad der Internationalisierung. „Tendenziell sind süddeutsche Unternehmen stärker im Ausland aktiv als ihre Konkurrenten aus dem Norden“, sagt Henzelmann. „Außerdem haben westdeutsche Unternehmen einen um etwa elf Prozentpunkte höheren Internationalisierungsgrad als ostdeutsche.“

Umwelttechnik international

Die sechs Ländermärkte USA, Japan, Brasilien, Russland, Indien und China sind wegen ihrer Weltmarkposition aber auch ihres zukünftigen Potenzials von entscheidender Bedeutung für die Greentech-Branche.

„Für die deutsche Unternehmen liegt in fast allen Leitmärkten ein enormes Potenzial“, sagt Henzelmann. „Allerdings werden die einheimischen Märkte überwiegend noch von inländischen Unternehmen dominiert.“ Vieles spricht dafür, dass deutsche Unternehmen auch künftig auf dem Weltmarkt erfolgreich sein werden und der Umweltschutz auch in den nächsten Jahren ein Jobmotor bleibt. Voraussetzung dafür ist eine fortschrittliche, innovationsorientierte Umweltpolitik.

Den vollständigen Atlas können Sie bestellen unter: http://www.vahlen.de/productview.aspx?product=27402

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100 Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

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Sebastian Deck presseportal

Weitere Informationen:

http://www.rolandberger.com

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