Rückläufiger Energieverbrauch der privaten Haushalte für Wohnen

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verringerte sich der Verbrauch an Haushaltsenergie – bereinigt um Temperaturschwankungen und Veränderungen der Lagerbestände bei leichtem Heizöl – zwischen 2000 und 2007 um insgesamt 10,9%. Im Vergleich zum Vorjahr sank der bereinigte Energieverbrauch 2007 um 2,9%.

Der Energieverbrauch im Zeitraum 2000 bis 2007 war durch starke Änderungen sowohl bei den Energieträgern, als auch bei den Anwendungsbereichen geprägt. Der Verbrauch von Mineralölen (– 32,7%), überwiegend von leichtem Heizöl, und von Kohlen (– 28,1%) ist stark gesunken; Erdgas wies ebenfalls einen Rückgang (– 8,4%) auf. Der Verbrauch von Strom (+ 8,0%) hat hingegen zugenommen, wobei nach 2005 die Anstiege nur noch geringfügig waren. Bei den sonstigen Energieträgern (überwiegend Brennholz einschließlich Holzpellets) erhöhte sich der Verbrauch zwischen 2000 und 2007 kräftig (+ 20,4%).

Bei Betrachtung der Anwendungsbereiche fällt der starke Rückgang des Energieverbrauchs für Raumwärme auf, der im Jahr 2007 um 16,0% unter dem Niveau von 2000 lag. Für Raumwärme wurden 2007 rund 73% der Haushaltsenergie eingesetzt. Der Rückgang ergab sich trotz der gestiegenen Zahl von Haushalten um 3% und einem Anstieg der Wohnfläche um 6,8%. Diese verbrauchssteigernden Faktoren wurden durch einen reduzierten Energieverbrauch je Quadratmeter Wohnfläche (– 21%) mehr als ausgeglichen. Der verminderte spezifische Energieverbrauch je Wohnfläche kann sowohl einer verbesserten Wärmedämmung und Heiztechnik im Wohnungsbestand als auch den Einsparungen der Haushalte in Folge der stark gestiegenen Preise für Heizenergie und elektrischen Strom geschuldet sein. Auffällig ist, dass eine signifikante Verringerung des spezifischen Energieverbrauchs erst in den Jahren nach 2000 zu beobachten ist, also in der Zeit, in der die Energiepreise stark angestiegen sind. Die Verbraucherpreise für Wohnenergie erhöhten sich zwischen 2000 und 2008 um 64,5%. Das legt den Schluss nahe, dass die Einsparungen in hohem Maße eine unmittelbare Folge eines veränderten Heizverhaltens der Haushalte waren.

Bei den anderen Anwendungsbereichen waren deutliche Verbrauchssteigerungen zu beobachten. Für Kochen und Bügeln (+ 19,2%) und für elektrische Haushalts– und Kommunikationsgeräte (+ 12,0%) wurde 2007 sehr viel mehr Energie benötigt als 2000. Dieser Mehrverbrauch ist auf eine höhere Anzahl von Haushaltsgeräten zurückzuführen. Zu deren Steigerung trug neben einer erhöhten Geräteausstattung der Haushalte auch die gestiegene Zahl der Haushalte bei.

Weitere Auskünfte gibt:
Helmut Mayer,
Telefon: (0611) 75-2784,
E-Mail: ugr@destatis.de

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Helmut Mayer Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

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