Importpreise 2011: + 8,0 % gegenüber 2010 – höchster Anstieg seit 2000

Prägend für den Index der Einfuhrpreise im Jahr 2011 war insbesondere die Preisentwicklung bei Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas und Erzen sowie Halbwaren wie Mineralölerzeugnissen und Metallen. Die Rohölpreise lagen 2011 um 31,7 % höher als 2010, die Preise für importiertes Mineralöl waren im Schnitt um 28,0 % höher als ein Jahr zuvor. Sie übertrafen im Jahresdurchschnitt zudem den bisherigen Rekordwert des Jahres 2008.

Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Jahresdurchschnitt 2011 um 5,1 % über dem Stand des Vorjahres.

Importiertes Erdgas war im Jahresdurchschnitt 2011 um 25,7 % teurer als ein Jahr zuvor, der Index erreichte aber im Gegensatz zu Erdöl und Mineralölerzeugnissen den Rekorddurchschnitt von 2008 nicht.

Für Erzimporte musste im Jahr 2011 durchschnittlich 23,3 % mehr bezahlt werden als ein Jahr zuvor. Dabei lag der Einfuhrpreisindex für Eisenerze um 34,6 % über dem Stand des Vorjahres. Importe von Nicht-Eisen-Metallerzen wurden um 10,0 % teurer.

Die Preisentwicklung der Metallerze schlug auch auf die Metallpreise durch: Der Einfuhrpreisindex für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen lag 2011 um 8,8 % über dem von 2010. Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus waren im Jahresdurchschnitt 2011 um 12,2 % teurer als in 2010.

Die Preise für Baumwolle erreichten im März 2011 ihren Höchststand und lagen trotz eines darauf folgenden erheblichen Preisrückgangs im Jahresdurchschnitt noch um 40,9 % über dem Vorjahreswert. Rohkaffee verteuerte sich um 39,2 % und für Getreide mussten Importeure im Durchschnitt 33,7 % mehr bezahlen als in 2010.

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Jahresdurchschnitt 2011 um 3,7 % höher als im Vorjahr. Dies war der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahr seit 1982 (+ 4,3 %).

Veränderungen im Dezember 2011

Im Dezember 2011 lag der Index der Einfuhrpreise um 3,9 % über dem Vorjahresstand. Im November 2011 hatte die Veränderung zum Vorjahr + 6,0 % und im Oktober + 6,8 % betragen. Gegenüber November 2011 stieg der Einfuhrpreisindex im Dezember 2011 um 0,3 %.

Importierte Energie war im Dezember 2011 um 16,9 % teurer als im Dezember 2010. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise für Energieträger um 0,2 %. Importiertes Rohöl war im Vergleich zu Dezember 2010 um 17,6 % teurer (+ 0,3 % gegenüber November 2011). Für Mineralölerzeugnisse musste binnen Jahresfrist 14,6 % mehr bezahlt werden (keine Veränderung gegenüber November 2011). Die Erdgaspreise lagen um 24,5 % über denen des Vorjahresmonats (+ 1,4 % gegenüber November 2011).

Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Dezember 2011 um 2,1 % über dem Stand von Dezember 2010 (+ 0,3 % gegenüber November 2011).

Im Bereich der Metalle und ihrer Rohstoffe war Eisenerz um 14,6 % teurer als im Dezember 2010 (– 2,0 % gegenüber November 2011). Für Nicht-Eisen-Metallerze gaben deutsche Importeure dagegen 10,3 % weniger aus als im Dezember 2010. Im Vergleich zu November 2011 kosteten Nicht-Eisen-Metallerze aber 0,7 % mehr.

Die Importpreise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen lagen im Dezember 2011 um 2,8 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats, gegenüber November 2011 fielen sie um 0,2 %. Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug waren im Dezember 2011 im Vergleich zu Dezember 2010 um 4,8 % billiger (– 0,4 % gegenüber November 2011). Das Preisniveau für Rohaluminium lag um 1,0 % über dem des entsprechenden Vorjahreszeitraums, die Ware verbilligte sich aber gegenüber November 2011 um 1,5 %. Rohkupfer war im Dezember 2011 um 12,5 % preiswerter als im Vorjahr, verteuerte sich aber gegenüber dem Vormonat (+ 2,7 % gegenüber November 2011).

Im Bereich der chemischen Erzeugnisse waren im Dezember 2011 vor allem Düngemittel teurer als im entsprechenden Vorjahresmonat (+ 18,3 %). Gegenüber November 2011 fielen die Preise um 0,5 %.

Im Nahrungsmittelsektor lag der Einfuhrpreisindex für Geflügelfleisch um 16,4 % höher als im Dezember 2010 (– 0,3 % gegenüber November 2011). Der Einfuhrpreisindex für Schweinefleisch lag um 9,1 % höher als vor einem Jahr (– 0,1 % gegenüber November 2011), bei Rindfleisch gab es einen Preisanstieg um 5,5 % (+ 0,1 % gegenüber November 2011). Die Preise für importierte Milch und Milcherzeugnisse waren im Dezember 2011 im Vergleich zum Dezember 2010 um 5,1 % höher (– 0,2 % gegenüber November 2011), Rohkaffee war 3,7 % teurer (– 0,2 % gegenüber dem Vormonat). Getreide kostete dagegen 0,5 % weniger als im vergleichbaren Vorjahresmonat (+ 0,4 % gegenüber November 2011).

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Dezember 2011 um 2,1 % über dem Stand von Dezember 2010. Im November 2011 hatte die Veränderung zum Vorjahr + 2,9 % und im Oktober + 3,0 % betragen. Gegenüber dem Vormonat November 2011 stieg der Ausfuhrpreisindex im Dezember 2011 um 0,1 %.

Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise bietet die Fachserie 17, Reihe 8.1 und Reihe 8.2, die im Internet erhältlich ist. Die Daten können auch aus den Tabellen Einfuhrpreise (61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0006) über die Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

Weitere Auskünfte erhalten Sie über:
Marion Knauer,
Telefon: +49 611 75 2302,
www.destatis.de/kontakt

Media Contact

Marion Knauer Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer