Geschätzte Geburtenrate für 2009 im Geburtenmonitor veröffentlicht: Geburtenrate ist im Vergleich zum Vorjahr gefallen

Im Geburtenmonitor des Rostocker Zentrums werden die zusammengefassten Geburtenziffern (Total Fertility Rates, TFRs) differenziert und auf Monatsebene so früh wie möglich berechnet. Die Berechnungen beruhen auf den so genannten nicht korrigierten absoluten Geburtenzahlen des Statistischen Bundesamtes und einer geschätzten Altersstruktur der Frauen für das beobachtete Jahr. So kann die Geburtenrate für ein Jahr schon frühzeitig geschätzt werden.

Für 2009 sagen die Schätzungen eine zusammengefasste Geburtenziffer von 1,33 für Gesamtdeutschland voraus. Die Geburtenneigung ist demnach um 3,34 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008 gesunken. Sie würde damit wieder auf den niedrigen Stand des Jahres 2006 fallen.

Eine wachsende Unsicherheit in der Bevölkerung aufgrund der ökonomischen Entwicklungen im vergangenen Jahr kann eine mögliche Erklärung für den Rückgang sein. Eine Reihe von wissenschaftlichen Studien zeigt, dass Fertilitätsentscheidungen auch von ökonomischen Rahmenbedingungen abhängen. Gleichzeitig wäre es aber auch möglich, dass die geringere Geburtenrate durch einen Vorzieheffekt entsteht: Kinder, die ursprünglich erst für 2009 geplant waren, wurden aufgrund der Einführung des Elterngeldes bereits im Vorjahr geboren.

Schon im Frühjahr des vergangenen Jahres wurde im Geburtenmonitor eine Schätzung der Jahres-TFR für das Jahr 2008 veröffentlicht. Der Wert 1,36 wich nur geringfügig von der im September 2009 vom Statistischen Bundesamt publizierten TFR von 1,38 ab. Abweichungen entstehen dabei durch die Korrektur der absoluten Geburtenzahlen durch das Statistische Bundesamt bis zur amtlichen Veröffentlichung der TFR. Gleichzeitig kann die geschätzte Altersverteilung der Mütter von der realen Verteilung abweichen.

Weitere Informationen zur geschätzten Geburtenrate – wie beispielsweise Hintergründe zur Berechnung oder die aktuellen und vergangenen monatlichen Geburtenraten für Deutschland sowie für die neuen und alten Bundesländer – finden Sie im Informationsportal zum Demografischen Wandel http://www.zdwa.de.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Gabriele Doblhammer
Direktorin des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels
Konrad-Zuse-Straße 1
18057 Rostock
Tel: 0381 – 2081 – 124
E-mail: doblhammer@rostockerzentrum.de
Juliane Steinberg
Outreach
Wissenschaftliche Redakteurin
Konrad-Zuse-Straße 1
18057 Rostock
Tel.: 0381 – 2081 – 268
E-Mail: steinberg@rostockerzentrum.de
Insa Cassens
Leiterin Outreach
Konrad-Zuse-Straße 1
18057 Rostock
E-Mail: cassens@rostockerzentrum.de

Media Contact

Dr. Insa Cassens idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Partner & Förderer