Frankreich: Die Sterblichkeitsrate infolge von Krebs nahm in Frankreich in den letzten 20 Jahren ab

Der in Frankreich auf mehreren Fronten gegen den Krebs geführte Kampf scheint – so Le Figaro vom 8.11.2010 – seine Früchte zu tragen. Dank des Kampfes gegen den Genuss von Nikotin und Alkohol, der Früherkennung und -diagnose sowie neuer Behandlungsmethoden geht – so ein 68 Seiten umfassender Bericht des „Institut national du cancer“ (INCa) – die Sterblichkeit infolge von Krebserkrankungen zurück.

Der am 8.11.2010 veröffentlichte INCa-Bericht wurde in Abstimung mit dem „Institut de veille sanitaire“ (INVS) und INSERM erstellt. Der Bericht trägt den Titel „Entwicklungsdynamik der Sterblichkeitsrate der wichtigsten Erscheinungsformen von Krebs“.

Mittels Statistiken und Vergleichen des Alters, des Jahres und der Krebsart stellt die für die Evaluierung der staatlicherseits in den letzten Jahren eingeleiteten Gesundheitspolitiken wichtige Analyse eine deutliche Verbesserung der Situation in Frankreich heraus. Davon bleibt unberührt, dass Krebs immer noch die wichtigste Ursache der Männersterblichkeit (32,9 % der männlichen Sterbefälle) und die zweitwichtigste für Frauen (23,4, % der weiblichen Sterbefälle) bezogen auf den Zeitraum 2003 – 2007 ist.

71 % der im Zeitraum 2003 -2007 registrierten Sterbefälle infolge Krebs traten nach dem 65. Lebensjahr ein, davon 50 % nach dem 75. und 20 % nach dem 85. Lebensjahr.

Der Rückgang der Sterblichkeit infolge von Krebs konnte – so der Bericht – in allen Altersklassen festgestellt werden, ist aber ganz besonders bei jungen Menschen bemerkenswert. Die Sterblichkeit vor dem 65. Lebensjahr ging bei Männern um 28 % zurück, wenn sie auch immer noch über der Frauensterblichkeit liegt. Das vorzeitige Ableben geht bei Männern im Wesentlichen auf Lungenkrebs (31 %) zurück, bei Frauen auf Brustkrebs (26,8 %) und Lungenkrebs (15,4 %)

Diese Feststellungen sind für alle Regionen des französischen Staatsgebiets gültig. Allerdings bestehen geographische Ungleichheiten fort, wenn sich auch eine Tendenz zu größerer Einheitlichkeit abzeichnet.

Die aufs ganze gesehen günstige Entwicklung ist – so Professor Dr. Maranincki, Präsident von INCA – für Männer auf den Rückgang der Sterblichkeit wegen Lungenkrebs und die anderen durch den Genuss von Alkohol und Nikotin zu erklärenden Krebsarten sowie den Rückgang von Prostatakrebs zurückzuführen. Bei Frauen belegt der Rückgang von Brustkrebs, des Dickdarms, des Magens und der Gebärmutter diese Entwicklung. Bei Frauen wird im Verlauf der letzten 20 Jahre die Abnahme von Sterbefällen durch die Zunahme von Lungenkrebs (Nikotingenuss, der schon seit mehr als 40 Jahren mit wachsender Tendenz festgestellt wurde) abgeschwächt.

Trotz der von den Berichtsautoren festgestellten Sachverhalte bleibt in Frankreich die vorzeitige Sterblichkeit infolge von Krebs bei Männern die höchste in Europa und in der Welt. Für die Berichtsautoren bleibt der Nikotingenuss in Frankreich – trotz gewisser Fortschritte – die wichtigste Ursache für Sterblichkeit infolge von Krebs.

Quelle: Le Figaro online vom 8.11.2010

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