Erzeugerpreise September 2008: + 8,3% gegenüber September 2007

Die Jahresteuerungsrate wird weiterhin überwiegend von den hohen Preissteigerungen bei Energie bestimmt. Diese lagen im Jahresvergleich bei + 22,6%.

Gegenüber August 2008 war Energie um 0,9% teurer. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise gegenüber September 2007 um 3,6%.

Die Preise für Erdgas erhöhten sich seit September 2007 um 30,9%. Dies erklärt allein mehr als ein Viertel der gesamten Jahresteuerungsrate. Von August bis September 2008 verteuerte sich Erdgas um 2,0%. Die höchste Steigerung im Jahresvergleich war mit einem Plus von 42,0% bei der Abgabe von Erdgas an Kraftwerke zu beobachten. Weiterverteiler zahlten 40,9% mehr als im September 2007, Ortsgasversorgungsunternehmen 38,3% und Industriekunden 27,1%. Für private Haushalte war Erdgas um 14,2% teurer als im September 2007 (+ 3,1% gegenüber August 2008).

Die Preise für Strom lagen im September 2008 um 20,0% über dem Vorjahresniveau und stiegen gegenüber August 2008 um 1,4%, nachdem sie im August gegenüber Juli kurzzeitig um 2,9% gesunken waren. Für Weiterverteiler stiegen die Preise im Vorjahresvergleich um 31,7% (+ 1,2% gegenüber August 2008), für gewerbliche Großabnehmer mit Sondervertrag um 21,0% (+ 2,9% gegenüber August 2008). Haushalte mussten 4,9% mehr als im September 2007 zahlen (+ 0,2% gegenüber August 2008).

Mineralölerzeugnisse waren gegenüber September 2007 um 15,5% teurer, gegenüber August 2008 sanken die Preise jedoch nochmals um 1,4% (nach – 8,1% im Vormonat). Die einzelnen Mineralölprodukte zeigten folgende Veränderungsraten gegenüber September 2007 (beziehungsweise August 2008): Schweres Heizöl + 42,8% (- 11,9%), Flüssiggas + 32,0% (+ 0,5%), leichtes Heizöl + 28,1% (- 3,8%), Dieselkraftstoff + 14,9% (- 1,6%), Motorenbenzin + 8,4% (+ 0,6%).

Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), stiegen gegenüber September 2007 insgesamt um 5,3% (- 0,1% gegenüber August 2008). Den höchsten Preisanstieg wiesen Düngemittel und Stickstoffverbindungen auf, deren Preise sich binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt haben (+ 116,9%). Sie stiegen gegenüber August 2008 nochmals um 6,3%.

Dagegen fielen die Preise für Futtermittel für Nutztiere gegenüber August 2008 weiter um 5,7% und lagen im September 2008 nur noch 6,9% über dem Vorjahresniveau.

Walzstahl insgesamt verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr um 21,9% (- 0,8% gegenüber August 2008). Dabei lagen die Preise für Betonstahl um 52,1% höher als im September 2007, sanken jedoch gegenüber August 2008 weiter um 21,0% (nach – 7,6% im Vormonat). Warmgewalzter Walzdraht war um 53,8% teurer als im Vorjahr (- 11,1% gegenüber August 2008).

Die Preise für chemische Grundstoffe lagen um 16,5% höher als im September 2007 (+ 0,6% gegenüber August 2008). Dagegen waren Spanplatten um 5,7% preiswerter als im September 2007 (- 1,3% gegenüber August 2008).

Für Verbrauchsgüter insgesamt lag die Jahresteuerungsrate im September 2008 bei + 3,2%. Die Preise für Teigwaren wiesen in diesem Bereich mit + 32,4% den höchsten Anstieg auf (- 1,7% gegenüber August 2008). Pflanzliche und tierische Öle und Fette waren 21,7% teurer als im September 2007 (- 2,7% gegenüber August 2008). Die Preise für Fleisch stiegen im Jahresvergleich um 10,6% (- 0,5% gegenüber August 2008), für Backwaren um 9,1% (+ 0,9% gegenüber August 2008).

Methodischer Hinweis zum Index der Erzeugerpreise:
Der Index misst die Entwicklung der Preise für die vom Bergbau, dem Verarbeitenden Gewerbe sowie der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2, die im Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort „gewerbliche Erzeugerpreise“, kostenlos erhältlich ist.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Gerda Gladis-Dörr,
Telefon: (0611) 75-2750,
E-Mail: erzeugerpreise@destatis.de

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Gerda Gladis-Dörr Statistisches Bundesamt

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