Erzeugerpreise Dezember 2008: + 4,3% gegenüber Dezember 2007

Den größten Einfluss auf die Jahresteuerungsrate hatten die Preissteigerungen bei Energie; sie lagen im Jahresvergleich bei + 12,4%. Gegenüber November 2008 war Energie jedoch um 2,3% billiger.

Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise gegenüber Dezember 2007 um 1,5%, gegenüber November 2008 sanken sie um 0,6%.

Die Preisentwicklung verlief bei den einzelnen Energieträgern sehr unterschiedlich. Die Preise für Erdgas erhöhten sich seit Dezember 2007 um 41,1%. Dies erklärt allein mehr als drei Viertel der gesamten Jahresteuerungsrate. Die höchste Steigerung im Jahresvergleich war bei der Abgabe von Erdgas an Weiterverteiler zu beobachten (+ 54,0% gegenüber Dezember 2007). Ortsgasversorgungsunternehmen mussten 47,2% mehr bezahlen, Kraftwerke 39,4% und Industriekunden 38,0%. Für private Haushalte war Erdgas um 22,8% teurer als im Dezember 2007 (+ 0,2% gegenüber November 2008).

Die Preise für Strom lagen im Dezember 2008 um 6,3% über dem Vorjahresniveau, sanken jedoch gegenüber November 2008 um 1,6%. Für Weiterverteiler stiegen die Preise im Vorjahresvergleich um 9,9% (- 1,9% gegenüber November 2008), für Haushalte um 4,6% (unverändert gegenüber November 2008). Gewerbliche Großabnehmer mit Sondervertrag mussten 3,1% mehr als im Dezember 2007 zahlen (- 3,0% gegenüber November 2008).

Mineralölerzeugnisse waren infolge der weltweit weiter gesunkenen Preise für Rohöl gegenüber Dezember 2007 um 19,5% billiger. Gegenüber November 2008 sanken die Preise um 10,9% und fielen damit auf das Niveau von Mai 2005. Die einzelnen Mineralölprodukte zeigten folgende Veränderungsraten gegenüber Dezember 2007 (beziehungsweise November 2008): Flüssiggas – 50,0% (- 24,5%), schweres Heizöl – 32,8% (- 22,4%), leichtes Heizöl – 30,2% (- 21,0%), Dieselkraftstoff – 16,4% (- 9,8%), Motorenbenzin – 16,2% (- 6,4%).

Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) stiegen gegenüber Dezember 2007 insgesamt um 1,8% (- 1,1% gegenüber November 2008). Den höchsten Preisanstieg im Jahresvergleich wiesen mit + 108,1% Düngemittel und Stickstoffverbindungen auf (- 3,2% gegenüber November 2008). Walzstahl verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr um 11,5% (- 0,5% gegenüber November 2008).

Dagegen waren die Preise für Kupfer und Halbzeug daraus im Dezember 2008 um 32,3% niedriger als im Dezember 2007 (- 13,7% gegenüber November 2008); Blei, Zink, Zinn und Halbzeug daraus waren sogar 42,1% billiger als im Dezember des Vorjahres (- 15,8% gegenüber November 2008).

Für Verbrauchsgüter insgesamt lag die Jahresteuerungsrate im Dezember 2008 bei + 0,7%; gegenüber November 2008 sanken die Preise um 0,4%. Die Preise für Margarine und ähnliche Nahrungsfette wiesen in diesem Bereich im Jahresvergleich mit + 26,5% den höchsten Anstieg auf (unverändert gegenüber November 2008). Dagegen lagen die Preise für Butter und andere Fettstoffe aus Milch um 34,6% niedriger als im Dezember 2007 (- 2,0% gegenüber November 2008).

Veränderungen im Jahresdurchschnitt 2008 gegenüber 2007

Im Jahresdurchschnitt 2008 ist der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte um 6,0% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Eine höhere Jahresteuerungsrate hatte es letztmalig 1981 gegeben (+ 7,7%).

Im Jahr 2007 hatte sich der Index gegenüber dem Vorjahr um 2,0%, im Jahr 2006 um 5,5% erhöht. Die hohe durchschnittliche Teuerungsrate im Jahr 2008 ist wesentlich auf den starken Preisauftrieb bis Juli zurückzuführen, als die Vorjahresveränderungsrate ein Plus von 8,9% erreichte. Danach gingen die Steigerungsraten wieder zurück.

Die Preissteigerung für Energie lag im Jahresdurchschnitt 2008 bei 15,4%. Dies erklärt allein fast die Hälfte der gesamten durchschnittlichen Jahresteuerungsrate von 2008.

Die Preise für Erdgas stiegen im Jahresdurchschnitt 2008 um 19,1%, für Mineralölerzeugnisse um 13,6% und für elektrischen Strom um 13,5%. Während die Jahresteuerungsraten für Erdgas im Jahresverlauf ab April einen extremen Aufwärtstrend aufwiesen, stiegen sie für Mineralölerzeugnisse und Strom bis Juli stark an (+ 28,3% beziehungsweise + 22,6%) und entwickelten sich bis Dezember wieder rückläufig (- 19,5% beziehungsweise + 6,3% im Dezember).

Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahr um 2,8% (2007: + 2,7%).

Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen im Jahresverlauf unterdurchschnittlich um 3,6%, Verbrauchsgüter waren 3,5% teurer als im Vorjahr.

Methodische Hinweise zum Index der Erzeugerpreise:

Mit den Ergebnissen für Dezember 2008 veröffentlicht das Statistische Bundesamt letztmalig Erzeugerpreisindizes auf der Preisbasis 2000 = 100. Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte auf die neue Preisbasis 2005 = 100 umgestellt.

Dabei erfolgt, wie bei früheren Indexumstellungen auch, eine Neuberechnung aller Ergebnisse beginnend mit dem Januar 2005.

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die vom Bergbau, dem Verarbeitenden Gewerbe sowie der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2, die im Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort „gewerbliche Erzeugerpreise“, kostenlos erhältlich ist.

Ergebnisse können auch über www.destatis.de/genesis bezogen werden.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Gerda Gladis-Dörr,
Telefon: (0611) 75-2750,
E-Mail: erzeugerpreise@destatis.de

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Gerda Gladis-Dörr Statistisches Bundesamt

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