Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal 2012: Moderater Anstieg von + 0,3 %

Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich sowohl vom Konsum als auch vom Außenbeitrag (Exporte abzüglich Importe): Nach vorläufigen Berechnungen sind die Exporte etwas stärker gestiegen als die Importe. Außerdem wurde im Inland sowohl von den privaten als auch von den öffentlichen Haushalten mehr konsumiert als im Vorquartal. Der Rückgang der Investitionen, insbesondere in Ausrüstungen, konnte so kompensiert werden.

Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Wirtschaftsleistung gestiegen: Das preisbereinigte BIP war im zweiten Quartal 2012 um 0,5 % höher als im zweiten Quartal 2011. Der vergleichsweise geringe Zuwachs ist unter anderem dem Kalendereffekt geschuldet: Da es im Berichtsquartal einen Arbeitstag weniger gab als ein Jahr zuvor, wirkte sich der Kalendereffekt negativ auf das BIP-Wachstum aus. Nach Kalenderbereinigung ergibt sich ein entsprechend stärkerer Anstieg des BIP von + 1,0 %.

Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2012 wurde nach vorläufigen Berechnungen von 41,6 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 514 000 Personen oder 1,3 % mehr als ein Jahr zuvor.

Neben der Erstberechnung des zweiten Quartals 2012 wurden – wie jedes Jahr im August – auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der letzten vier Jahre (ab 2008) überarbeitet und revidiert, soweit erforderlich. Korrekturen der saison- und kalenderbereinigten Ergebnisse sind in der gesamten Zeitreihe ab 1991 möglich.

Die aktuelle Neuberechnung ergab Veränderungsraten der jährlichen und vierteljährlichen Ursprungswerte des BIP, die ab 2010 um bis zu 0,6 %-Punkte von den bisher veröffentlichten Ergebnissen abweichen.

Die Veränderungsraten der saison- und kalenderbereinigten Ergebnisse wurden um bis zu 0,3 %-Punkte revidiert. Insbesondere die Veränderungsraten des BIP für die Quartale und das Jahr 2010, für das nun erstmals Ergebnisse jährlicher Basisstatistiken vorlagen, wurden zum Teil deutlich nach oben korrigiert (siehe Tabelle „Alt-Neu-Vergleich Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt, verkettet“).

Diese laufenden Revisionen werden routinemäßig durchgeführt, um neu verfügbare statistische Informationen in die Berechnungen einzubeziehen. Die Berechnung des BIP und anderer makroökonomischer Größen wird damit sukzessive auf eine statistisch immer besser fundierte Datenbasis gestellt. Die für eine „finale“ Berechnung der Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) notwendigen Basisstatistiken liegen vollständig spätestens nach vier Jahren vor, so dass erst dann die Ergebnisse endgültig sind und nicht mehr regelmäßig revidiert werden müssen.

Ausführlichere Ergebnisse gibt das Statistische Bundesamt am 23. August 2012 bekannt.

Eine lange Reihe mit Quartalsergebnissen zum Bruttoinlandsprodukt seit dem ersten Quartal 1970 findet sich unter www.destatis.de > Zahlen & Fakten > Gesamtwirtschaft & Umwelt > Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen > Inlandsprodukt > Tabellen.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:

VGR-Infoteam, Telefon: (0611) 75-2626

Media Contact

VGR-Infoteam Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer