Bis 2025 mehr Privathaushalte trotz Bevölkerungsrückgang

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, liegt die Ursache dieser Entwicklung vor allem in einem Trend zu kleineren Haushalten, der seit Ende der 1950er Jahre beobachtet und sich wahrscheinlich künftig fortsetzen wird. Von dieser Annahme geht die neue Haushaltsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes aus. Sie beruht auf den Ergebnissen der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung und reicht bis zum Jahr 2025.

Die Einpersonenhaushalte dominieren in Deutschland weiterhin alle übrigen Haushaltsgrößen, obwohl ihre Zahl bis 2025 mit einem Plus von knapp 11% nicht so rasch zunehmen wird wie die der Zweipersonenhaushalte (+ 13%). Damit wird es im Jahr 2025 16,7 Millionen Einpersonenhaushalte und 15,0 Millionen Zweipersonenhaushalte geben. Die Zahl der Haushalte mit drei und mehr Personen wird dagegen weiter kontinuierlich abnehmen: von aktuell 11,1 Millionen auf 8,8 Millionen im Jahr 2025 (- 21%). Die Privathaushalte im Jahr 2025 werden zu 41% aus Einpersonenhaushalten, zu 37% aus Zweipersonenhaushalten und zu 22% aus Haushalten mit drei und mehr Personen bestehen.

Für diese Entwicklung sprechen sowohl demografische als auch soziale Faktoren. Allein aufgrund der weiter sinkenden Alterssterblichkeit sowohl bei Frauen als auch bei Männern, der immer noch höheren Lebenserwartung der Frauen sowie der schneller als bei den Frauen steigenden Lebenserwartung der Männer ist mit einer Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte im Seniorenalter zu rechnen. So werden im Jahr 2025 22% mehr 60-Jährige und Ältere in Einpersonenhaushalten leben als heute und fast 41% mehr in Zweipersonenhaushalten. Zu immer mehr kleineren Haushalten auch bei der Bevölkerung im jüngeren und mittleren Alter führen insbesondere die niedrige Geburtenhäufigkeit, die Zunahme der Partnerschaften mit getrennter Haushaltsführung sowie die hohe berufliche Mobilität.

Besonders hoch ist der Anteil der Einpersonenhaushalte in den Stadtstaaten. Bereits heute lebt hier in jedem zweiten Haushalt lediglich eine Person, im Jahr 2025 werden 54,5% aller Haushalte aus einer Person bestehen. In den alten und neuen Flächenländern wird der Anteil der Einpersonenhaushalte von aktuell 37% auf 40% im Jahr 2025 steigen. Die Zweipersonenhaushalte sind gegenwärtig besonders stark in den neuen Ländern vertreten (36%); im Jahr 2025 wird ihr Anteil hier rund 41% betragen. Damit wird es in den neuen Ländern etwa gleich viele Haushalte mit einer und mit zwei Personen geben. In den alten Flächenländern wird der Anteil der Zweipersonenhaushalte von gut 33% auf 37% zunehmen und in den Stadtstaaten bei circa 30% fast konstant bleiben. Der höchste Anteil von Haushalten mit drei und mehr Personen wird 2025 in den alten Flächenländern anzutreffen sein (23%). In den neuen Ländern wird fast jeder fünfte (19%) und in den Stadtstaaten etwa jeder siebte Haushalt (15%) aus drei und mehr Personen bestehen.

Die oben aufgeführten Ergebnisse beziehen sich auf die Trendvariante der Haushaltsvorausberechnung. In der Trendvariante werden die mittel- bis langfristigen Veränderungen in der Verteilung der Bevölkerung nach Haushalten unterschiedlicher Größe fortgeschrieben. Daneben wurde auch eine Status Quo Variante berechnet, in der die Ausgangsverhältnisse im Haushaltsbildungsverhalten konstant gehalten wurden. Beide Varianten spiegeln die Auswirkungen der künftigen Bevölkerungsentwicklung auf die Haushaltszahl und -struktur wider. Künftige Veränderungen in der Struktur der Haushalte werden jedoch nur in der Trendvariante abgebildet. Sie berücksichtigt implizit die Verhaltensänderungen der Bevölkerung bei der Bildung der Privathaushalte und stellt somit ein umfassenderes und realistischeres Zukunftsmodell dar.

Weitere Informationen und Ergebnisse der Haushaltsvorausberechnung für Deutschland und die Gebietsteile (alte Flächenländer, neue Länder und Stadtstaaten) können kostenlos im Internet unter www.destatis.de,

Pfad: Bevölkerung –> Vorausberechnung Haushalte abgerufen werden.

Weitere Auskünfte gibt:
Olga Pötzsch,
Telefon: (0611) 75-4866,
E-Mail: demografie@destatis.de

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