Auch im Jahr 2001 2 % weniger neue Ausbildungsverträge

Wie Destatis, das Statistische Bundesamt, mitteilt, haben nach vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2001 rund 609 200 Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag im Rahmen des dualen Systems der Berufsausbildung abgeschlossen, das waren 2,2 % (– 13 700) weniger als im Vorjahr. Damit setzte sich der bereits im Jahr 2000 registrierte Rückgang (– 2,0 %) der Neuabschlüsse fort. Im früheren Bundesgebiet gab es 1,8 % (– 8 500) weniger Ausbildungsanfänger, in den neuen Ländern und Berlin sank ihre Zahl – trotz staatlicher Förderung zusätzlicher Lehrstellen – um 3,7 % (– 5 200).

Noch unterschiedlicher verlief die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern: Die Spanne der Veränderungsraten gegenüber 2000 reichte im Osten von – 1,5 % in Mecklenburg-Vorpommern bis zu – 6,5 % in Sachsen-Anhalt, im früheren Bundesgebiet von + 1,2 % in Bayern bis zu – 7,0 % in Schleswig-Holstein.

Während im größten Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“ (zu dem u.a. auch Banken, Versicherungen, Gast- und Verkehrsgewerbe gehören) die Zahl der Ausbildungsanfänger mit 331 100 (+ 0,1 %) nahezu unverändert blieb, starteten im Bereich „Handwerk“ 6,9 %(– 14 200) weniger Jugendliche eine Berufsausbildung. Der Rückgang lag mit 10,5 % im Osten deutlich höher als im Westen (– 6,0 %). Eine Ursache hierfür dürfte in der Entwicklung des Baugewerbes liegen. Auch in den Bereichen „Landwirtschaft“ (– 3,8 %) und „Öffentlicher Dienst“ (– 0,7 %) wurden im Jahr 2001 weniger Ausbildungsverträge in Deutschland abgeschlossen als im Vorjahr. Dagegen war in den Bereichen „Hauswirtschaft“ (+ 2,3 %) und „Freie Berufe“ (+ 1,1 %) jeweils ein Zuwachs zu verzeichnen.

Von den Ausbildungsanfängern im Jahr 2001 waren 43,2 % Frauen, ihr Anteil an den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. Frauen durchlaufen allerdings auch häufiger als Männer eine rein schulische Berufsausbildung, wie z.B. in Sozial- oder Gesundheitsdienstberufen.

Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2001 1,68 Mill. Jugendliche in einer Ausbildung im dualen System. Das sind 1,0 % (– 17 500) weniger als im Vorjahr.

Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Jahr 2001

 

Anzahl

Veränderung
gegenüber
dem Vorjahr in %

Nach Ausbildungsbereichen

Industrie und Handel

331 146

+ 0,1

Handwerk

190 802

– 6,9

Landwirtschaft

14 037

– 3,8

Öffentlicher Dienst

15 130

– 0,7

Freie Berufe

53 157

1,1

Hauswirtschaft

4 804

2,3

Seeschifffahrt

140

0,7

Insgesamt

609 216

– 2,2

Nach Ländern

Baden-Württemberg

77 402

– 0,4

Bayern

99 467

1,2

Berlin

22 808

– 2,5

Brandenburg

19 179

– 4,2

Bremen

5 589

– 3,5

Hamburg

12 570

– 0,9

Hessen

41 601

– 0,7

Mecklenburg-Vorpommern

17 881

– 1,5

Niedersachsen

57 007

– 5,4

Nordrhein-Westfalen

124 060

– 2,0

Rheinland-Pfalz

29 978

– 3,5

Saarland

8 482

– 5,0

Sachsen

33 959

– 4,1

Sachsen-Anhalt

20 748

– 6,5

Schleswig-Holstein

18 245

– 7,0

Thüringen

20 240

– 3,2

Nachrichtlich:

 

 

  Früheres Bundesgebiet

474 401

– 1,8

  Neue Länder1)

134 815

– 3,7

1) Einschließlich Berlin

Weitere Auskünfte erteilt: Marianne Renz,
Telefon: (0611) 75-4141,
E-Mail:
berufsbildungsstatistik@destatis.de


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Marianne Renz Pressemitteilung

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