Seeschifffahrt 2006: Erstmals über 300 Millionen Tonnen Güterumschlag

Bei einem deutlichen Anstieg der Gesamtgütermenge zeigten sich große Unterschiede in den einzelnen Verkehrsbeziehungen. Am stärksten wuchs der grenzüberschreitende Versand. Hier gab es im Jahr 2006 mit 117 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern ein Plus von 7,6% im Vergleich zu 2005. Hintergrund dieses Verlaufs sind die weiterhin steigenden Ausfuhren der deutschen Wirtschaft, die 2006 mit rund 896 Milliarden Euro beim Export einen neuerlichen Höchststand erzielte.

Ebenfalls gestiegen ist der Empfang aus dem Ausland, der mit 178,6 Millionen Tonnen (+ 6,1%) auch weiterhin die wichtigste Transportrichtung darstellt. Weiter an Bedeutung verloren hat dagegen der innerdeutsche Seeverkehr. Dieser verzeichnete wie schon im Jahr 2005 auch für 2006 einen deutlichen Rückgang auf nunmehr 7,3 Millionen Tonnen Güter (- 7,5%).

Die differenzierte Betrachtung nach Güterarten zeigte Zuwächse in fast allen Güterabteilungen. Hervorzuheben ist dabei der stark gestiegene Umschlag von landwirtschaftlichen Erzeugnissen mit einem Plus von über 16% gegenüber dem Vorjahr. Ebenfalls deutlich erhöhten sich die Transporte von anderen Halb- und Fertigerzeugnissen (+ 11,3%), festen mineralischen Brennstoffen (+ 10,4%) sowie Eisen und Nichteisen-Metallen (+ 10,3%). Rückgänge gab es hingegen bei Düngemitteln (- 8,6%) und Mineralölerzeugnissen und ähnlichem (- 4,3%).

Weiterhin zweistellige Wachstumsraten sind beim Kombinierten Verkehr in der Seeschifffahrt zu verzeichnen. Mit circa 13,8 Millionen TEU (=Twenty-foot Equivalent Unit) wurde bei Containern ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 14,0% erzielt.

Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt, der die Preisentwicklung der von den deutschen Unternehmen für Im- und Exporte in Anspruch genommenen Seeverkehrsleistungen in der Linienfahrt aufzeigt, lag im Jahresdurchschnitt 2006 – berechnet auf Euro-Basis – um 4,0% unter dem Niveau des Vorjahres. Bezogen auf die einzelnen Fahrtregionen kam es zu folgenden Entwicklungen: In der Afrikafahrt (- 0,7%), in der Amerikafahrt (- 7,2%) und in der Fahrtregion Asien/Australien (- 4,7%) lagen die Frachtraten im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr niedriger. Dagegen stiegen die Frachtraten in der Europafahrt um 7,3%. Der Wechselkurs des US-Dollars gegenüber dem Euro sank im Jahresdurchschnitt 2006 im Vergleich zu 2005 um 1,0%. Da circa 70% der Frachtraten in US-Dollar gemeldet werden, ist ein Teil der Ratenabschwächung auf die Wechselkursentwicklung zurückzuführen.

Weitere Auskünfte geben: Manfred Crezelius (Seeverkehr), Telefon: (0611) 75-2432, E-Mail: manfred.crezelius@destatis.de

Andreas Martin (Seefrachtraten), Telefon: (0611) 75-2629, E-Mail: andreas.martin@destatis.de

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