2006: Weiter positive Entwicklung bei den Einnahmen der Kommunen

In der Abgrenzung der Finanzstatistik ergibt sich daraus ein kassenmäßiger Finanzierungsüberschuss von 3,0 Milliarden Euro. 2005 hatte sich noch ein Defizit in Höhe von 2,3 Milliarden Euro errechnet.

Für die positive Einnahmenentwicklung war besonders der kräftige Zuwachs (+ 20,7% auf 28,3 Milliarden Euro) bei der Gewerbesteuer (nach Abzug der an Bund und Länder abzuführenden Gewerbesteuerumlage) ausschlaggebend. Auch der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer in Höhe von 20,1 Milliarden Euro stieg gegenüber 2005 spürbar (+ 8,6%). Um 1,7% auf 9,3 Milliarden Euro erhöhten sich die Grundsteuereinnahmen der Gemeinden.

Die von den Ländern im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs gezahlten Schlüsselzuweisungen gingen im Jahr 2006 um 0,5% auf 21,0 Milliarden Euro zurück. Die Einnahmen aus investiven Landeszuweisungen reduzierten sich im Vorjahresvergleich sogar um 4,7% auf 7,2 Milliarden Euro.

Auf der Ausgabenseite stiegen die sozialen Leistungen der Kommunen insgesamt um 1,2 Milliarden Euro auf 36,6 Milliarden Euro (+ 3,3%). Darin sind die Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Hartz IV) in Höhe von 11,8 Milliarden Euro enthalten, denen im Jahr 2006 auch Einnahmen aus Zuweisungen des Landes beziehungsweise des Bundes in Höhe von 5,0 Milliarden Euro gegenüberstanden. In diesen Zahlen sind die Leistungen derjenigen Kommunen nicht enthalten, die Teil des sogenannten Optionsmodells sind, in dem die Arbeitslosen ausschließlich von den Kommunen betreut werden. Diese Leistungen werden während der Modelllaufzeit in vollem Umfang vom Bund getragen.

Die laufenden Sachausgaben nahmen 2006 um 3,0% auf 31,2 Milliarden Euro zu, die Personalausgaben der Gemeinden gingen dagegen um 0,9% auf 40,5 Milliarden Euro zurück. Erstmals wieder gestiegen sind seit 1999 die kommunalen Ausgaben für Sachinvestitionen (+ 2,4% auf 19,1 Milliarden Euro). Der Zuwachs bei den Ausgaben für Baumaßnahmen fiel dabei etwa gleich stark aus (+ 2,3% auf 14,7 Milliarden Euro).

Die Kommunen reduzierten ihre Schulden, die sie zur Finanzierung ihrer Haushalte am Kreditmarkt aufgenommen hatten, im Jahr 2006 um 2,0 Milliarden Euro (Nettotilgung). Der Stand ihrer Kreditmarktschulden erreichte dadurch zum Ende des Jahres 2006 82,0 Milliarden Euro (31.12.2005: 84,0 Milliarden Euro). Gleichzeitig erhöhte sich allerdings weiter der Stand der kurzfristigen Kassenkredite um 15,5% auf 27,7 Milliarden Euro.

Weitere Auskünfte gibt: Wolfgang Müller Telefon: (0611) 75-4160, E-Mail: gemeindefinanzen@destatis.de

Media Contact

Wolfgang Müller presseportal

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Durchbruch bei CRISPR/Cas

Optimierte Genschere erlaubt den stabilen Einbau von großen Genen. Großer Fortschritt an der CRISPR-Front. Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es erstmals gelungen, sehr effizient große Gen-Abschnitte stabil und…

Rittal TX Colo: Das neue Rack für Colocation Data Center

Rittal TX Colo: Flexibel, skalierbar und zukunftssicher Mit der zunehmenden Digitalisierung und künftig auch immer mehr KI-Anwendungen steigt der Bedarf an Rechenleistung signifikant – und damit boomt der Colocation-Markt. Unternehmen…

Partner & Förderer