Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche: 114 ha/Tag

Dies geht aus den Ergebnissen der Flächenerhebung 2005 hervor. Gegenüber dem Vierjahresdurchschnittswert von 2001 bis 2004 von 115 ha/Tag hat sich die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke damit geringfügig verlangsamt. Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist es, die tägliche Inanspruchnahme neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2020 auf 30 ha/Tag zu reduzieren.

Betrachtet man die Ergebnisse der jährlichen Erhebungen der Siedlungs- und Verkehrsfläche im Zeitraum 2002 bis 2005, so wechseln sich hier Rückgang und Anstieg der Flächeninanspruchnahme ab. Da auf ein einzelnes Jahr bezogene Aussagen jedoch häufig durch externe Effekte – in erster Linie sind hier Umstellungen im amtlichen Liegenschaftskataster zu nennen – beeinflusst sind, spiegeln die vorgenannten vierjährigen Durchschnittszahlen den langfristigen Trend besser wider.

„Siedlungs- und Verkehrsfläche“ und „versiegelte Fläche“ dürfen nicht gleichgesetzt werden. Die Siedlungs- und Verkehrsflächen umfassen auch einen erheblichen Anteil unbebauter und nicht versiegelter Flächen. Darunter können sich auch solche befinden, die zum Ausgleich für den Eingriff in Natur und Landschaft durch Bebauung und Versiegelung bereitgestellt wurden.

Die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke hat im Jahr 2005 um 430 km² oder 0,9% gegenüber 2004 zugenommen. Der Zuwachs der Siedlungsfläche beträgt dabei 338 km² oder 1,2%, die Zunahme der Verkehrsfläche 92 km² oder 0,5%. Gegenüber 1992, dem ersten Jahr, in dem für Deutschland in seinen heutigen Grenzen Zahlen vorliegen, hat die Siedlungs- und Verkehrsfläche um 5 745 km² (+ 14,3%) zugenommen. Davon entfallen 4 648 km² auf die Siedlungsfläche (+ 19,5%) und 1 097 km² auf die Verkehrsfläche (+ 6,7%).

Die gegenwärtige Struktur der Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke zeigt folgendes Bild: 46 050 km² oder 12,9% der Bodenfläche Deutschlands (357 093 km²) werden für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen. Davon entfallen 28 513 km² oder 8,0% auf die Siedlungsfläche, 17 538 km² oder 4,9% auf die Verkehrsfläche.

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche liegt in den Stadtstaaten Berlin (69,6%), Hamburg (59,0%) und Bremen (56,6%) am höchsten. In den anderen Bundesländern reicht die Spanne des Siedlungs- und Verkehrsflächenanteils von 7,3% in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 21,8% in Nordrhein-Westfalen.

Betrachtet man lediglich den Verkehrsflächenanteil an der Bodenfläche, so liegt auch dieser in den Stadtstaaten Berlin (15,2%), Hamburg (12,1%) und Bremen (11,7%) am höchsten. In den anderen Bundesländern bewegt sich der Anteil der Verkehrsflächen zwischen 2,9% in Mecklenburg-Vorpommern und 6,8% in Nordrhein-Westfalen.

Detaillierte Ergebnisse der Erhebung der Siedlungs- und Verkehrsfläche für 2005 bietet das Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/allg/d/veroe/d_eckzahlensv.htm

Weitere Auskünfte gibt: Michael Deggau, Telefon: (0611) 75-2730, E-Mail: flaechenstatistik@destatis.de

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