Zur Vorbereitung der neuen Bevölkerungsvorausberechnung

Für die zur Zeit laufenden Berechnungen sind Annahmen zur Entwicklung der Geburtenhäufigkeit, der Lebenserwartung und der Wanderungen erforderlich, die im Expertenkreis „Bevölkerungsvorausberechnungen“ beraten wurden.

Geburtenhäufigkeit

Es werden drei alternative Annahmen zugrunde gelegt. Zum einen wird davon ausgegangen, dass die gegenwärtige Geburtenhäufigkeit (zusammengefasste Geburtenziffer) von knapp 1,4 Kindern je Frau, die seit drei Jahrzehnten auf diesem Niveau verharrt, praktisch konstant bleiben wird. Um die Auswirkungen von Änderungen im Geburtenverhalten auf die Bevölkerungsentwicklung zu verdeutlichen, wird das Szenario um zwei andere Annahmen erweitert: Zum einen wird ein Anstieg der zusammengefassten Geburtenziffer auf 1,6 bis zum Jahr 2025 mit anschließender Konstanz und zum anderen ein Absinken auf 1,2 Kinder je Frau bis zum Jahr 2050 angesetzt. Alle drei Annahmen beruhen auf Untersuchungen zum altersspezifischen Geburtenverhalten.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung ist in Deutschland in den letzten 130 Jahren aus verschiedenen Gründen erheblich angestiegen. Für die Vorausberechnung wird davon ausgegangen, dass sie auch weiter, allerdings langsamer als in der Vergangenheit, zunehmen wird. In der Basisannahme zur Lebenserwartung wird für das Jahr 2050 von einer durchschnittlichen Lebenserwartung neugeborener Jungen von 83,5 und neugeborener Mädchen von 88,0 Jahren ausgegangen. Mit einer alternativen hohen Annahme werden die Folgen einer noch stärkeren Zunahme der durchschnittlichen Lebenserwartung bis zur Obergrenze von 85,4 (Jungen) beziehungsweise 89,8 (Mädchen) Jahren betrachtet. Heute liegt die Lebenserwartung Neugeborener bei 75,9 beziehungsweise 81,5 Jahren.

Für 60-jährige Männer beziehungsweise Frauen ergeben sich nach der Basisannahme im Jahr 2050 noch 25,3 beziehungsweise 29,1 Jahre und nach der hohen Annahme 27,2 beziehungsweise 30,9 Jahre an weiterer Lebenserwartung. Heute beträgt diese sogenannte „fernere Lebenserwartung“ 60-jähriger Männer 20,0 und diejenige gleichaltriger Frauen 24,1 Jahre.

Außenwanderungen

Die Wanderungen über die Grenzen Deutschlands haben in der Vergangenheit stark geschwankt. Es werden daher zwei Annahmen getroffen, die langfristig jährliche Wanderungsüberschüsse von 100 000 beziehungsweise 200 000 Personen (Deutsche und Ausländer zusammen) vorsehen. Daraus ergibt sich ein Korridor, innerhalb dessen sich das langfristige Wanderungsgeschehen abspielen dürfte.

Die Ergebnisse der Vorausberechnung werden voraussichtlich im November 2006 im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlicht.

Dem Expertenkreis „Bevölkerungsvorausberechnungen“, mit dem die Annahmen zur 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung abgestimmt wurden, gehören Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, Fachleute, die eigene Vorausberechnungen durchführen, und besonders interessierte Nutzer an.

Weitere Auskünfte gibt:
Bettina Sommer
elefon: (0611) 75-2708
E-Mail: bettina.sommer@destatis.de

Media Contact

Bettina Sommer presseportal

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer