Deutsche IKT-Branche überholt Bauwirtschaft

Wertschöpfung wächst auf 83 Mrd. Euro – BIP-Anteil bei 6,8 Prozent

Die deutsche IKT-Industrie (Informations- und Kommunikationstechnologien) hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung zugelegt. Laut aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamts kletterte der Anteil der Branche am Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2004 auf 6,8 Prozent (1995: 4,7 Prozent). Mit einer Wertschöpfung von 87 Mrd. Euro konnte die IKT-Branche vom Wert her sogar das Baugewerbe überflügeln, das in den vergangenen zehn Jahren um 27 Prozent auf 83 Mrd. Euro einbrach. Mit einem Plus von 40 Prozent ist der deutsche IKT-Sektor in punkto Wertschöpfung damit doppelt so schnell gewachsen wie die Gesamtwirtschaft.

Die steigende Bedeutung der IKT-Wirtschaft lässt sich auch am zunehmenden Anteil am deutschen Außenhandel ablesen. 2004 machten IKT-Produkte (Waren- und Dienstleistungen) 13 Prozent der Importe und zwölf Prozent der Exporte aus. Der IKT-Außenhandel hat sich nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts seit 1995 wertmäßig mehr als verdoppelt. „Merklich gewachsen sind vor allem Mess- und Medizintechnik sowie die Softwarebranche“, so Referatsleiter Ulrich Greiner im Gespräch mit pressetext. Während sich bei den Exporten die Mess- und Medizintechnik „sehr gut entwickelt“ habe, dominieren laut Greiner beim Import vor allem Computer sowie Video- und Audiogeräte.

Ein Grundpfeiler des Erfolgs der deutschen IKT-Wirtschaft ist sicherlich die zunehmende Nutzung von Internet und Computern in deutschen Unternehmen und Privathaushalten. Laut Statistischem Bundesamt haben 2005 mit 54 Prozent mehr als die Hälfte der 16- bis 74-jährigen Bundesbürger wenigstens einmal in der Woche das Internet genutzt. Die Zahl der Internet-Zugänge in deutschen Privathaushalten stieg 2005 von 60 auf 62 Prozent. „Wir konnten feststellen, dass die Internetnutzung gegenüber dem Vorjahr nicht mehr so stark angestiegen ist, wie in den Jahren davor“, sagte Irene Kahl, Referentin am Institut Forschung und Entwicklung in der Bundesstatistik, gegenüber pressetext.

Bei den Unternehmen sei sogar eine Sättigungsgrenze erreicht, so Kahl. Mittlerweile verfügen 94 Prozent der deutschen Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern über einen Internetzugang. Während 84 Prozent der Unternehmen Computer in ihrem Geschäftsablauf einsetzen, besaßen nur 59 Prozent der Unternehmen mit Internetanschluss eine eigene Website. Das Internet nutzen die Unternehmen überwiegend für Bank- und Finanzdienstleistungen (74 Prozent). Im Ansteigen begriffen ist aber auch die Nutzung der Angebote der öffentlichen Verwaltung (E-Government). 38 Prozent der Unternehmen mit Internetanschluss haben 2005 auf entsprechende Online-Angebote zugegriffen.

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