Erzeugerpreise Januar 2006:+ 5,6% gegenüber Januar 2005

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Januar 2006 um 5,6% höher als im Januar 2005. Dies war die höchste Jahresteuerungsrate seit Juli 1982 (ebenfalls + 5,6%). Im Dezember 2005 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 5,2% und im November 2005 bei + 5,0% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Index im Januar 2006 um 1,2% gestiegen. Eine ähnlich kräftige Preissteigerung gegenüber dem Vormonat hatte es letztmalig im Januar 2003 gegeben (+ 1,4%).

Zu Jahresbeginn 2006 erhöhten sich vor allem die Preise für Strom, Erdgas und Fernwärme erheblich. Elektrischer Strom verteuerte sich gegenüber Dezember 2005 um durchschnittlich 3,9%. Damit müssen die Abnehmer 19,1% mehr bezahlen als noch im Januar 2005. Von den Preiserhöhungen im Januar besonders betroffen waren Großabnehmer: Für Sondervertragskunden, die ihren Strom in Hochspannung beziehen, stiegen die Preise im Vergleich zum Vormonat um 6,7% und gegenüber dem Vorjahr um 20,6%. Auch bei Erdgas setzten sich die Preiserhöhungen der letzten Monate verstärkt fort. Gegenüber Dezember 2005 zogen die Preise um 8,2% an, die Jahresteuerungsrate von Erdgas liegt nunmehr bei 29,0%. Unter allen Endabnehmern mussten auch hier industrielle Großabnehmer die höchsten Preissteigerungen hinnehmen: Für Gaskunden mit einer Jahresabnahme von mehr als 500 000 MWh erhöhten sich die Preise im Vergleich zum Januar 2005 um 35,4%. Als Folge der Preiserhöhungen bei den Primärenergieträgern stiegen Bezugspreise für Fernwärme und Warmwasser im Vormonatsvergleich um 4,9% und gegenüber dem Vorjahr um 11,9%. Die Erzeugerpreise von Mineralölerzeugnissen lagen im Januar 2006 um durchschnittlich 18,9% über dem Vorjahresniveau. Im Einzelnen ergaben sich dabei folgende Jahresteuerungsraten: Kraftstoffe + 14,8%, leichtes Heizöl + 33,9%, schweres Heizöl + 66,1%, Flüssiggas + 63,8%.

Ohne Berücksichtigung von Energie sind die Erzeugerpreise im Januar 2006 gegenüber dem Vormonat lediglich um 0,2% und gegenüber dem Vorjahr um 1,2% gestiegen.

Neben den aufgeführten Preiserhöhungen bei den Energieträgern wurden im Januar 2006 signifikante Preissteigerungen gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat außerdem bei folgenden Güterarten festgestellt: Nichteisenmetalle und Halbzeug daraus (+ 22,9%), Tabakerzeugnisse (+ 7,2%), chemische Grundstoffe (+ 4,2%), Verlagserzeugnisse (+ 3,0%), Personenkraftwagen und Wohnmobile (+ 2,0%) sowie Metallerzeugnisse (+ 1,4%). Billiger als vor Jahresfrist waren dagegen Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen (- 16,3%), elektronische Bauelemente (- 15,8%), nachrichtentechnische Geräte und Einrichtungen (- 15,8%) sowie Walzstahl (- 4,3%).

Im Vergleich zum Vormonat verteuerten sich vor allem Nichteisenmetalle und Halbzeug daraus (+ 3,6%; darunter Edelmetalle + 9,0%), Teile und Zubehör für Kraftwagen (+ 0,6%), chemische Erzeugnisse (+ 0,4%) sowie Maschinen (+ 0,3%). Sinkende Preise im Vergleich zum Dezember 2005 waren vor allem bei folgenden Erzeugnissen zu verzeichnen: Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen (- 1,8%), Fleisch und Fleischerzeugnisse (- 1,2%) sowie Kunststoffwaren (- 0,4%).

Weitere Auskünfte gibt: Klaus Beisiegel, Telefon: (0611) 75-3441, E-Mail: erzeugerpreise@destatis.de

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