Verbraucherpreise 2005: + 2,0% gegenüber 2004

Nach endgültigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Jahresdurchschnitt 2005 gegenüber 2004 um 2,0% gestiegen. Dies ist die höchste Jahresteuerungsrate seit 2001 mit ebenfalls + 2,0%, nach niedrigeren Raten in den Jahren 2004 (+ 1,6%), 2003 (+ 1,1%) und 2002 (+ 1,4%).

Neben den Erhöhungen der Tabaksteuer und der Kraftfahrzeugsteuer sind vor allem die Energiepreise für die Beschleunigung der Preisentwicklung verantwortlich. In der ersten Hälfte des Jahres wirkten sich noch ergänzende Maßnahmen der Gesundheitsreform auf die Jahresteuerungsrate aus, die Preise für Gesundheitspflege sind 2005 im Durchschnitt aber nur noch um 1,9% (2004: + 19,2%) gestiegen.

Mineralölprodukte verteuerten sich 2005 um 12,3% und wirkten im gesamten Jahr preistreibend. Auch Haushaltsenergie verteuerte sich 2005 überdurchschnittlich um 11,8%. Unter allen Energiepreisen stiegen die Preise für leichtes Heizöl am stärksten um 32,0% (Indexhöchststand im Oktober: 153,6). Ohne Einrechnung von Energie hätte die jahresdurchschnittliche Teuerung nur 1,1% betragen (darunter ohne Einrechnung von Heizöl und Kraftstoffen: + 1,5%).

Im Dezember 2005 stieg der Verbraucherpreisindex gegenüber Dezember 2004 um 2,1%. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich der Index vor allem saisonbedingt um 0,9% (geschätzt waren: 0,8%). Der Preisauftrieb hat sich zum Jahresende etwas abgeschwächt, in den Monaten November und Oktober 2005 hatte der Preisanstieg zum Vorjahr jeweils 2,3% betragen.

Auch im Dezember 2005 blieb im Jahresvergleich Energie der große Preistreiber: Die Preise für leichtes Heizöl verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat überdurchschnittlich um 33,6%. Die Kraftstoffpreise stiegen im gleichen Zeitraum deutlich um 13,7%. Haushaltsenergie kostete im Dezember 2005 deutlich mehr als im Dezember 2004 (Strom: + 4,2%; Gas: + 14,9% sowie Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: + 21,7%).

Bestimmend für den deutlichen Anstieg des Gesamtindex zum Vormonat (+ 0,9%) war – auf Grund der Saisonhöhepunkte Weihnachten und Silvester – die Erhöhung der Preise für Pauschalreisen (+ 31,3% zum November 2005) und für Beherbergungsdienstleistungen (+ 24,0%). Auch die Bahnpreise verteuerten sich zum Vormonat wegen Tarifpreisänderungen im Schnitt um 4,0%. Der leichte Rückgang der Teuerungsrate ist vor allem auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen: Die Tabaksteuererhöhung zum 1. Dezember 2004 (circa 0,3 Prozentpunkte) wirkt sich auf die Teuerungsrate im Dezember 2005 erstmals nicht mehr aus. Allerdings sind die Auswirkung der Tabaksteuererhöhungen zum 1. September 2005 noch bis August 2006 spürbar, so dass sich eine überproportionale Preissteigerung für Tabakwaren um 6,1% zeigt.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im Dezember 2005 gegenüber dem Vorjahresstand um 0,8%. Insbesondere verteuert haben sich Fische und Fischwaren (+ 2,5%), Obst (+ 5,7%) und Bohnenkaffee (+ 19,8). Verbraucherfreundlich waren dagegen die Preise für Gemüse (- 2,5%) sowie für Molkereiprodukte und Eier (- 0,6%). Im Vergleich zum November 2005 verteuerten sich die Preise für Nahrungsmittel saisonüblich um 0,9%. Dies lag in erster Linie am Anstieg der Obst- und Gemüsepreise (+ 4,7%, + 3,2%; darunter Weintrauben und Kopfsalat jeweils + 32,6%).

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im Jahresdurchschnitt 2005 um 1,9% gestiegen. Im Dezember 2005 erhöhte sich der harmonisierte Verbraucherpreisindex gegenüber Dezember 2004 um 2,1%. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 1,0%. Die Schätzung vom 23. Dezember 2005 wurde damit bestätigt.

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