3. Quartal 2005: Arbeitskosten + 1,1%, Sozialbeiträge der Arbeitgeber – 0,6%

Die Arbeitskosten je geleistete Stunde im Produzierenden Gewerbe und in ausgewählten Dienstleistungsbereichen sind nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes in Deutschland im dritten Quartal 2005 gegenüber dem dritten Quartal 2004 kalenderbereinigt um 1,1% gestiegen. Damit setzte sich der Trend moderater Wachstumsraten bei den Arbeitskosten fort. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2005 lag der Anstieg des Arbeitskostenindex saison- und kalenderbereinigt lediglich bei 0,2%. Im Produzierenden Gewerbe erhöhten sich die Arbeitskosten verglichen mit dem Vorquartal um 0,4%, während sie in den ausgewählten Dienstleistungsbereichen nahezu unverändert blieben (- 0,0%).

Die beiden Hauptbestandteile der Arbeitskosten entwickelten sich unterschiedlich: Die Bruttolöhne und -gehälter je geleistete Arbeitsstunde sind im dritten Quartal 2005 im Vorjahresvergleich kalenderbereinigt um 1,5% gestiegen. Damit nahmen die Veränderungsraten der Bruttolöhne und -gehälter in den letzten vier Quartalen stets leicht zu. Die Sozialbeiträge der Arbeitgeber je geleistete Arbeitsstunde sind im dritten Quartal 2005 gegenüber dem dritten Quartal 2004 hingegen um 0,6% gesunken. Hauptgrund ist der seit Juli 2005 geltende Teil der Gesundheitsreform mit dem Ziel der Senkung der Lohnnebenkosten: Die paritätische Beteiligung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an den Kosten der Krankenversicherung wurde aufgegeben. Die Senkung des Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung um 0,9 Prozentpunkte teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer hälftig; den zeitgleich eingeführten zusätzlichen Beitragssatz in Höhe von 0,9 Prozentpunkten tragen nur die Arbeitnehmer. Im Ergebnis wurde also der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung für die Arbeitgeber um 0,45 Prozentpunkte gesenkt, in gleicher Höhe stieg der Beitragssatz für die gesetzlich versicherten Arbeitnehmer.

Im Vergleich zum dritten Quartal 2004 verzeichnete der Bergbau mit 5,6% die deutlichste Steigerung der Arbeitskosten. Demgegenüber sanken die Arbeitskosten im Gastgewerbe um 0,6%. Im Kredit- und Versicherungsgewerbe blieben die Arbeitskosten nahezu unverändert (- 0,0%). Im Verarbeitenden Gewerbe gab es mit einem Plus bei den Bruttolöhnen und -gehältern von 2,1% den stärksten Anstieg seit dem ersten Quartal 2004.

Das Wachstum der Arbeitskosten im 2. Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahresquartal wurde für Deutschland von 0,8% auf 1,0% korrigiert. Dies stellt die niedrigste Steigerungsrate aller EU-Mitgliedstaaten dar. Die Arbeitskosten sind im vergleichbaren Zeitraum im Euro- Währungsgebiet um 2,3% und in der Europäischen Union um 2,6% gestiegen. Weitere Informationen zur Arbeitskostenentwicklung im europäischen Vergleich (Rechenstand: zweiten Quartal 2005) bietet das Statistische Bundesamt unter http://www.destatis.de/basis/d/logh/loghaktuell.php

Der Arbeitskostenindex wird europaweit auf harmonisierter Grundlage berechnet und spiegelt die Entwicklung der Arbeitskosten insgesamt sowie der Teilkomponenten Bruttolöhne und -gehälter und Sozialbeiträge der Arbeitgeber jeweils je geleistete Stunde wider. Zum Darstellungsbereich des Arbeitskostenindex zählen das Produzierende Gewerbe sowie die Dienstleistungsbereiche „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern“, „Verkehr und Nachrichtenübermittlung“, „Kredit- und Versicherungsgewerbe“ und „Unternehmensnahe Dienstleistungen“. Ab dem Jahr 2007 soll der gesamte Dienstleistungsbereich abgebildet werden. Die in die Berechnung des Arbeitskostenindex einfließenden Daten stammen aus einer Vielzahl von bestehenden Statistiken, eine neue, eigenständige Erhebung wird hierfür nicht durchgeführt. Die Entwicklung der geleisteten Arbeitsstunden wird der Arbeitszeitberechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) entnommen.

Weitere Auskünfte gibt: Ralf Droßard, Telefon: (0611) 75-4236, E-Mail: arbeitskosten@destatis.de

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