Zur Berufswahl junger Frauen

Wie das Statistische Bundesamt zum Girls‘ Day (Mädchenzukunftstag) am 8. Mai mitteilt, befanden sich Ende 2002 rund 1,6 Mill. Jugendliche in einer Ausbildung im dualen System, davon waren 41% (665 300) Frauen.

Unter Einbeziehung auch von rein schulischen Berufsausbildungen, wie z.B. zu Krankenschwester/ Krankenpfleger, liegt der Frauenanteil in den Berufsausbildungen bei 46% und damit einen Prozentpunkt unterhalb des Frauenanteils bei den Hochschulausbildungen.

Obwohl in Deutschland Frauen mittlerweile alle Berufe (Ausnahme: Bergleute) offen stehen, bleibt deren Berufswahl vielfach traditionell: In den 20 beliebtesten Berufen, die rund die Hälfte aller Auszubildenden erlernen, reichte im Jahr 2001 die Spannbreite des Frauenanteils von 1% bei den Ausbildungsberufen Gas- und Wasserinstallateur/in, Metallbauer/in und Elektroinstallateur/in bzw. 2% bei Kraftfahrzeugmechaniker/in bis hin zu 93% bei Friseur/in, 96% bei Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk sowie nahezu 100% bei Arzthelfer/in und zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r). Beim häufigsten Ausbildungsberuf im Bereich der neuen Informationstechnologien, Fachinformatiker/in, lag der Anteil der jungen Frauen lediglich bei 11%, obwohl Frauen mit rund 70% häufiger als ihre männlichen Mitbewerber (60%) über die hierfür meist erwartete schulische Qualifikation von Realschulabschluss bzw. Hochschulreife verfügen. Demgegenüber scheinen die neuen Medienberufe das besondere Interesse von jungen Frauen gefunden zu haben: Von den Auszubildenden im Beruf Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien waren 56% Frauen.

Insgesamt sind in den letzten fünf Jahren bei den Frauenanteilen in den verschiedenen Berufsausbildungen keine größeren Veränderungen festzustellen.

Im Wintersemester 2002/2003 waren gut 110 000 Frauen mehr an deutschen Hochschulen eingeschrieben als noch vier Jahre zuvor. Der Frauenanteil an den Studierenden an Hochschulen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: Von 44% im Wintersemester 1998/99 auf insgesamt 47% im Wintersemester 2002/2003. Noch immer sind Frauen jedoch in einigen Studiengängen deutlich unterrepräsentiert:

Gerade in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern sind vergleichsweise wenige Frauen immatrikuliert. In der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften beträgt der Frauenanteil lediglich 36%, in den Ingenieurwissenschaften nur 21%. Demgegenüber weisen die Sprach- und Kulturwissenschaften mit 68% und die Veterinärmedizin mit 82 % einen weit überdurchschnittlichen Anteil an weiblichen Studierenden auf.

Eine Trendwende in diesen Bereichen ist derzeit nicht erkennbar. So stieg zwar der Frauenanteil unter den Studierenden, die im Wintersemester 2002/2003 ein Fachstudium in Mathematik, Naturwissenschaften aufnahmen, gegenüber dem Wintersemester 1998/99 von knapp 37% auf nunmehr gut 39% leicht an. In den Ingenieurwissenschaften stagnierte dieser Anteil im gleichen Zeitraum jedoch bei etwa 22%.

Bezogen auf alle Erstsemester an Hochschulen hat der Frauenanteil im Wintersemester 2002/2003 erstmals die 50%-Marke knapp überschritten.

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