Erzeugerpreise August 2008: + 8,1% gegenüber August 2007

Wie schon in den vergangenen Monaten hatten die Preise für Energie den höchsten Einfluss auf die Jahresteuerungsrate. Sie stiegen im Jahresvergleich um 22,1%. Gegenüber Juli 2008 war Energie jedoch um 2,5% billiger. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise im Jahresvergleich lediglich um 3,5%.

Die Preise für Erdgas stiegen seit August 2007 um 28,0% und erklären allein mehr als ein Viertel der Jahresteuerungsrate. Von Juli 2008 bis August 2008 stiegen sie um 0,8% (nach + 7,5% von Juni bis Juli). Mit einem Plus von 38,2% war die Steigerung im Jahresvergleich für Weiterverteiler am höchsten.

Ortsgasversorgungsunternehmen zahlten 35,5% mehr als im August 2007, Kraftwerke 32,5% und Industriekunden 25,9%. Für private Haushalte war Erdgas um 10,3% teurer als im August 2007 (+ 2,0% gegenüber Juli 2008).

Die Preise für Strom lagen im August 2008 um 19,1% über dem Vorjahresniveau, sanken aber gegenüber Juli 2008 um 2,9%. Weiterverteiler mussten im Vorjahresvergleich 31,6% mehr bezahlen (- 4,7% gegenüber Juli 2008), gewerbliche Großabnehmer mit Sondervertrag zahlten 18,2% mehr (- 3,2% gegenüber Juli 2008). Für Haushalte stiegen die Preise im Jahresvergleich um 4,7%, gegenüber Juli 2008 um 0,1%.

Mineralölerzeugnisse waren gegenüber August 2007 um 20,1% teurer, gegenüber Juli 2008 sanken die Preise infolge der gesunkenen Rohölpreise auf dem Weltmarkt jedoch um 8,1%. Die einzelnen Mineralölprodukte zeigten folgende Veränderungsraten gegenüber August 2007 (beziehungsweise Juli 2008): Schweres Heizöl + 62,4% (- 8,5%), leichtes Heizöl + 42,1% (- 13,8%), Flüssiggas + 32,3% (- 4,2%), Dieselkraftstoff + 19,9% (- 8,8%), Motorenbenzin + 9,1% (- 5,4%).

Steinkohle und Steinkohlebriketts waren um 74,4% teurer als im August 2007, gegenüber Juli 2008 stiegen die Preise um 6,3%.

Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), stiegen gegenüber August 2007 insgesamt um 5,2% (+ 0,2% gegenüber Juli 2008). Der höchste Preisanstieg war hier bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen zu beobachten. Ihre Preise haben sich binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt (+ 107,9%) und stiegen gegenüber Juli 2008 um 10,2%. Die zurzeit rückläufigen Preise für Futtermittel für Nutztiere lagen um 24,6% über denen vom August 2007 (- 3,1% gegenüber Juli 2008). Mahl- und Schälmühlenerzeugnisse, wozu vor allem Mehl, Reis und bearbeitete Getreidekörner gehören, waren 15,8% teurer als im August 2007, gegenüber Juli 2008 gaben die Preise um 1,2% nach.

In der Metallverarbeitung lagen die Preise für Betonstahl gegenüber August 2007 um 76,2% höher, fielen jedoch gegenüber Juli 2008 um 7,6%. Warmgewalzter Walzdraht war um 63,4% teurer als im Vorjahr (- 4,0% gegenüber Juli 2008). Walzstahl verteuerte sich um 21,0% (- 0,6% gegenüber Juli 2008).

Die Preise für metallische Sekundärrohstoffe lagen um 24,6% über denen vom August 2007 (- 14,2% gegenüber Juli 2008), chemische Grundstoffe waren um 15,9% teurer (+ 2,6% gegenüber Juli 2008).

Dagegen lagen die Preise für Blei, Zink und Zinn und Halbzeug daraus um 42,6% niedriger als im August 2007 (- 3,9% gegenüber Juli 2008). Spanplatten waren um 5,1% preiswerter als im August 2007 (- 0,2% gegenüber Juli 2008).

Für Verbrauchsgüter insgesamt lag die Jahresteuerungsrate im August 2008 bei + 3,7%. Die Preise für Teigwaren wiesen in diesem Bereich mit + 34,7% den höchsten Anstieg auf (+ 0,4% gegenüber Juli 2008). Pflanzliche und tierische Öle und Fette waren 30,6% teurer als im August 2007, wurden aber gegenüber Juli 2008 um 4,6% billiger. Die Preise für Fleisch stiegen um 12,6% (+ 1,7% gegenüber Juli 2008), für Käse und Quark um 12,4% (+ 0,2% gegenüber Juli 2008). Backwaren waren um 7,7% teurer als im August 2007 (+ 0,5% gegenüber Juli 2008), Milch und Milcherzeugnisse um 6,2% (+ 0,4% gegenüber Juli 2008).

Methodischer Hinweis zum Index der Erzeugerpreise:
Der Index misst die Entwicklung der Preise für die vom Bergbau, dem Verarbeitenden Gewerbe sowie der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2, die im Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort „gewerbliche Erzeugerpreise“, kostenlos erhältlich ist.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Gerda Gladis-Dörr,
Telefon: (0611) 75-2750,
E-Mail: erzeugerpreise@destatis.de

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Gerda Gladis-Dörr Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

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