Verbraucherpreise August 2008: + 3,1% zum August 2007 Rückgang um 0,3% gegenüber Juli 2008

Im Vergleich zum Vormonat Juli 2008 verringerte sich der Index um 0,3%. Der Preisauftrieb hat sich leicht abgeschwächt, im Juni und Juli 2008 hatten die Jahresteuerungs­raten bei + 3,3% gelegen. Die Schätzung für August 2008 wurde damit bestätigt.

Auch im August wird die Inflationsrate noch stark von den Preiserhöhungen für Energie (+ 13,0%) und Nahrungsmittel (+ 7,4%) beeinflusst, allerdings nicht mehr in dem Maße wie im vergangenen Monat. Beide Güterbereiche zusammen erklären im August etwa zwei Drittel der gesamten Teuerung.

Im Energiebereich erhöhten sich vor allem die Preise für Mineralölerzeugnisse binnen Jahresfrist: Leichtes Heizöl verteuerte sich um + 43,4%, für Kraftstoffe waren 11,4% mehr zu zahlen. Aufgrund der gesunkenen Weltmarktpreise für Rohöl (siehe: Querschnittsveröffentlichung: Energie) wurden die Spitzenwerte der Teuerungsrate aus dem Vormonat Juli 2008 jedoch nicht erneut überschritten. Auch die Preise für die anderen Haushaltsenergien liegen weit über denen des Vorjahres (darunter Gas: + 10,2% und Strom: + 7,1%). Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) hätte die Teuerungsrate bei + 1,9% gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im Schnitt um 6,9% gegenüber dem Vorjahr. Besonders hohe Teuerungsraten bei Nahrungsmitteln weisen nach wie vor Molkereiprodukte und Eier auf (+ 17,2%; darunter Schnittkäse: + 25,8%; Quark: + 25,0% und Joghurt: + 18,5%). Auch Brot und Getreideerzeugnisse (+ 8,9%; darunter Mehl: + 35,3%; Nudeln: + 28,4% und Brötchen: + 8,9%) sowie Obst (+ 7,3%; darunter Zitronen: + 53,9% und Äpfel: + 10,9%) waren deutlich teurer als ein Jahr zuvor. Unterdurchschnittliche Preiserhöhungen waren dagegen bei Fisch und Fischwaren (+ 2,2%) zu verzeichnen. Bei der Teuerungsrate für Butter zeigt sich ein statistischer Basiseffekt: Butter war vor einem Jahr vorübergehend sehr teuer (Preismonitor). Vergleicht man den Preis von heute mit dem von vor einem Jahr, so ergibt sich ein Preisrückgang (− 15,0%). Längerfristig betrachtet ist der Butterpreis deutlich gestiegen (gegenüber August 2005 um 17,4%). Auch die Preise für alkoholfreie Getränke haben sich überdurchschnittlich erhöht (+ 4,1%), vor allem für Mineralwasser, Säfte und Limonade (+ 5,0%; darunter Fruchtsaft aus Kernobst: + 24,1%).

Verbraucherfreundlich blieb im Jahresvergleich die Preisentwicklung für langlebige Gebrauchsgüter: Im Schnitt war eine Preissenkung um 0,5% zu beobachten, erheblich billiger wurden vor allem Informationsverarbeitungsgeräte (− 16,1%; darunter Personal­computer: − 24,0% und Laserdrucker: − 13,0%), Foto- und Filmausrüstungen (− 12,2%; darunter Digitale Kameras: − 15,5%) sowie Fernsehgeräte (− 19,5%) (siehe: Pressemitteilung zur Internationalen Funkausstellung).

Die Monatsrate von − 0,3% gegenüber Juli 2008 ist wesentlich auf Preisrückgänge für Mineralölprodukte zurückzuführen: Die Kraftstoffpreise sanken binnen Monatsfrist erheblich um 6,1% (darunter Dieselkraftstoff: − 7,7% und Superbenzin: − 5,5%), leichtes Heizöl verbilligte sich sogar um 10,5%. Im Vergleich zum Vormonat waren auch saisonbedingte Preisrückgänge für Pauschalreisen (− 0,4%) und Beherbergungsdienst­leistungen (− 0,9%) zu beobachten.

Erstmals seit über einem Jahr (Mai 2007) sanken die Nahrungsmittelpreise im Schnitt um 0,4% binnen Monatsfrist. Typisch für diese Jahreszeit war der saisonbedingte Preisrückgang für Gemüse (− 6,3%; darunter Tomaten: − 13,4%; Salat: − 8,4% und Speisekartoffeln: − 7,9%) und einige Obstsorten (darunter Weintrauben: − 13,7% und Birnen: − 10,7%). Nur vereinzelt waren bei Lebensmitteln binnen Monatfrist erneut Preisanstiege zu verzeichnen (darunter Pflanzenöl: + 4,5%, Fleischwurst: + 3,4% und Margarine: + 1,5%).
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im August 2008 um 3,3% höher als im August 2007. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,4%. Die Schätzung für den HVPI vom 27. August 2008 wurde damit bestätigt.

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