Höchster Anstieg der Tarifverdienste seit zwölf Jahren

Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Januar 2008 gegenüber Januar 2007 um 2,8%.

Die höchsten durchschnittlichen Tarifsteigerungen gab es im öffentlichen Dienst. Der seit April 2005 erstmalige Anstieg war dabei durch verschiedene Entwicklungen bedingt: Zum einen erhalten alle Tarifbeschäftigten beim Bund ab dem 1. Januar eine tabellenwirksame Erhöhung von 50 Euro sowie eine prozentuale Erhöhung von 3,1%. Zum anderen wurden in den neuen Bundesländern die unteren Entgeltgruppen bei Bund, Ländern und Gemeinden auf Westniveau angehoben. Beides führte dazu, dass die unteren Entgeltgruppen höhere prozentuale Steigerungen verzeichnen als die oberen. Hinzu kam eine Erhöhung von 2,9% für die Tarifbeschäftigten der Länder im früheren Bundesgebiet ab Januar 2008. Insgesamt führte dies bei den Angestellten im öffentlichen Dienst zu einer durchschnittlichen Tariferhöhung von 4,4%. Da Arbeiter in den unteren Entgeltgruppen stärker vertreten sind als Angestellte, betrug der Anstieg für diese Beschäftigtengruppe sogar 5,5%.

Im Verarbeitenden Gewerbe stiegen die tariflichen Monatsgehälter der Angestellten im Januar 2008 gegenüber dem Vorjahresmonat durchschnittlich um 3,7%. Die einzelnen Branchen unterscheiden sich dabei erheblich: Überdurchschnittliche Tariferhöhungen gab es für die Angestellten unter anderem im Schiffsbau (+ 7,1%) und in der Tabakverarbeitung (+ 4,5%), unterdurchschnittliche dagegen im Textilgewerbe (+ 2,2%), im Ernährungsgewerbe (+ 2,1%) sowie im Verlagsgewerbe (+ 1,7%).

Die tariflichen Stundenlöhne der Arbeiter verzeichneten im Verarbeitenden Gewerbe überdurchschnittliche Zuwächse unter anderem im Schiffsbau (+ 6,0%) und im Schienenfahrzeugbau (+ 5,7%), unterdurchschnittliche im Ernährungsgewerbe (+ 2,4). Auch im Baugewerbe lag der Zuwachs der Tariflöhne mit 2,5% unter der durchschnittlichen Tarifentwicklung.

Eine methodische Kurzbeschreibung sowie zusätzliche Tabellen bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

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Markus Biermanski,
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