60% der Unternehmensverlagerungen gehen in die neuen EU-Länder

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahmen rund 60% dieser Unternehmen Verlagerungen in die zwölf neuen EU-Mitgliedstaaten vor, gefolgt von China (36% der Unternehmen) und den 15 bisherigen EU-Mitgliedstaaten (30%).

Rund 38% der Unternehmen gaben mehrere Zielstaaten an, so dass sich die Meldungen nicht auf 100% addieren. Bei den wirtschaftlichen Aktivitäten handelt es sich beispielsweise um die Buchhaltung, Call-Center-Bereiche oder Teile der Produktion.

Die Industrie war mit rund 26% ihrer Unternehmen deutlich intensiver an tatsächlichen Verlagerungen ins Ausland beteiligt als die übrige Wirtschaft (9% der Unternehmen). Der Hochtechnologiebereich der Industrie trat besonders stark hervor: 33% der hier tätigen Unternehmen gaben Verlagerungen ins Ausland an. Von den Unternehmen, die wissensintensive Dienstleistungen (zum Beispiel Unternehmensberatung, Softwareentwicklung) anbieten, haben 19% wirtschaftliche Aktivitäten ins Ausland verlagert.

Die Unternehmen machen mit Verlagerungen ins Ausland überwiegend positive Erfahrungen. Neben einer besseren Positionierung im Wettbewerb (73%) werden vor allem die geringeren Lohnkosten genannt (67%). Der leichtere Zugang zu neuen Märkten wird als weiterer Vorteil gesehen (55%). Allerdings steigt mitunter der erforderliche Aufwand für die Logistik (14%).

Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ergeben ein differenziertes Bild. In den genannten Unternehmen fielen durch die Verlagerung einzelner Funktionen ins Ausland zwischen 2001 und 2006 gut 188 000 Arbeitsplätze weg. Gleichzeitig wurden von den verlagernden Unternehmen an den früheren Standorten in Deutschland mehr als 105 000 Arbeitsplätze neu geschaffen.

Dies sind erste Ergebnisse einer EU-weiten Erhebung, in der 20 000 Unternehmen in Deutschland aus fast allen Bereichen der Wirtschaft zu Ursachen, Umfang und Auswirkungen wirtschaftlicher Verlagerungen auf freiwilliger Basis befragt wurden. Weitere Ergebnisse und die Methodik werden im April 2008 auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de) veröffentlicht.

Weitere Auskünfte gibt:
Jacek Zwania,
Telefon: (0611) 75-3762,
E-Mail: jacek.zwania@destatis.de

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Jacek Zwania Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

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