Der Arbeitsmarkt im Januar: Allein jahreszeitlich bedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Arbeitslosenzahl im Januar: +298.000 auf 3.138.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +54.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,7 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Im Zuge der Winterpause ist die Zahl der arbeitslosen Menschen von Dezember auf Januar um 298.000 auf 3.138.000 gestiegen. Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit in dieser Größenordnung ist im Januar üblich, sie fiel in diesem Jahr aber schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat daher um 16.000 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr waren 54.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im Januar 2013 auf 4.026.000 Personen. Das waren 78.000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich – im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit – weiter gesunken ist, hängt auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im Dezember 2,25 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 5,3 Prozent.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Januar 1.121.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Januar 2012 ergibt sich ein Anstieg von 110.000. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung seit acht Monaten über dem Vorjahresniveau. Insgesamt 1.022.000 Personen erhielten im Januar Arbeitslosengeld; 73.000 mehr als vor einem Jahr.

Entwicklung in der Grundsicherung

Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II) lag im Januar bei 4.375.000. Gegenüber Januar 2012 war dies ein Rückgang von 94.000 Personen. 8,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. In der Grundsicherung waren 2.017.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 56.000 weniger als im Vorjahr. Dass ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, liegt daran, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben im Vorjahresvergleich zugenommen, allerdings wird der Vorjahresabstand erkennbar kleiner. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 289.000 auf 41,81 Millionen gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm nach der Hochrechnung der BA im November um 365.000 auf 29,39 Millionen Personen zu. Die sozialversicherungs¬pflichtige Beschäftigung wächst außer im Saarland und in Sachsen-Anhalt in allen Bundesländern und in den meisten Branchen – vor allem bei den Wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit), im Verarbeitenden Gewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen. Vor allem in der Zeitarbeit liegt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Arbeitskräftenachfrage

Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften ist tendenziell rückläufig, liegt aber nach wie vor auf hohem Niveau. Im Januar waren 405.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, das sind 47.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro, Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr und Logistik sowie Verkauf und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, stieg um einen Punkt auf 158 Punkte. Gegenüber dem Vorjahr liegt er um 21 Punkte im Minus.

Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de.
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
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