Der 9. Mai 2011 ist Zensusstichtag – warum eigentlich?

Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zählen an diesem Tag, wie viele Einwohnerinnen und Einwohner Deutschland hat. Für die Bürgerinnen und Bürger, die im Rahmen der modernen Volkszählung direkt befragt werden, heißt das: sie müssen sich bei ihren Angaben stets auf den 9. Mai 2011 beziehen.

Warum aber wurde im Zensusgesetz 2011 gerade dieser Tag als Stichtag festgelegt? Tatsächlich gibt es nicht den einen Grund für einen bestimmten Tag. Bei der Auswahl dieses Termins spielte eine ganze Reihe von organisatorischen, aber auch ganz praktischen Überlegungen eine Rolle: Ferienzeiten oder religiöse Feiertage wie Ostern oder Weihnachten scheiden als Zensusstichtag aus. Außerdem wäre es ungünstig, wenn unmittelbar vor, während oder nach dem Zensus ein wichtiges politisches Ereignis wie zum Beispiel eine Landtagswahl stattfinden würde.

Ein Stichtag am Jahresanfang wäre ebenfalls ungünstig. Oft führen Verwaltungen zu diesem Zeitpunkt Softwarewechsel oder -aktualisierungen durch und haben deshalb einen erhöhten Arbeitsaufwand in ihren IT-Bereichen. Die Verwaltungen bereinigen darüber hinaus zum 31. Dezember in der Regel ihre Register.

Registerauszüge bei einem Stichtag zum Jahresende wären aus diesen Gründen möglicherweise fehlerbehaftet. Bei Registerauszügen im Frühjahr hingegen liegen aktuellere Daten vor.

Und schließlich: Da die etwa 80 000 Interviewerinnen und Interviewer auch in den Abendstunden unterwegs sein werden, um die Bürgerinnen und Bürger zu Hause anzutreffen, sollte der Stichtag in einer Jahreszeit liegen, in der es abends lange hell ist.

Alle diese Überlegungen führten zu einem Termin im Frühjahr und letztendlich zum 9. Mai 2011.

Weitere Auskünfte gibt:
Annette Pfeiffer,
Telefon: (0611) 75-4486,
www.zensus2011.de/kontakt

Media Contact

Annette Pfeiffer Statistisches Bundesamt

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer