2010 mehr Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden dabei rund 24 Millionen Liter wassergefährdender Stoffe freigesetzt – dies entspricht dem Inhalt von 960 Tanklastzügen.

2009 lag das Volumen lediglich bei 7,1 Millionen Litern. Bei den im Jahr 2010 freigesetzten Stoffen handelte es sich ganz überwiegend um Jauche, Gülle und Silagesickersäfte (JGS). So wurden allein bei einem besonders großen Unfall in einer JGS-Anlage 14 Millionen Liter Gülle und Gärreste freigesetzt.

Häufige Unfallursachen im Jahr 2010 waren das Versagen von Schutzeinrichtungen sowie Materialmängel an Behältern und menschliches Fehlverhalten. Rund 19 Millionen Liter (rund 79 %) der freigesetzten Menge konnten unter anderem durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter zurückgewonnen werden.

1 623 Unfälle (66 %) passierten bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe und dabei überwiegend beim Transport mit Straßenfahrzeugen (1 506 Unfälle). Hier wurden rund 400 000 Liter – überwiegend Mineralölprodukte – freigesetzt. Die relativ geringe Menge von 246 Litern pro Unfall rührt daher, dass häufig lediglich die mit Diesel gefüllten Betriebsstofftanks von Lkw beschädigt wurden. Die Transportbehälter mit weitaus größeren Mengen wassergefährdender Stoffe blieben dagegen in vielen Fällen unversehrt.

837 Unfälle wurden beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in Anlagen von gewerblichen Betrieben und privaten Haushalten gezählt. Insgesamt wurden dabei 23,6 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt; davon waren knapp 19,5 Millionen Liter (83 %) Jauche, Gülle oder Silagesickersäfte. Darin ist auch der erwähnte Großunfall enthalten. JGS sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft. Sie bringen jedoch, in großer Menge freigesetzt, eine beträchtliche Gefährdung der Umwelt mit sich.

Weiterführende Ergebnisse und Informationen, unter anderem zur Definition von wassergefährdenden Stoffen und zu deren Klassifizierung enthält die Fachserie 19, Reihe 2.3, die kostenfrei auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Startseite > Publikationen > Fachveröffentlichungen > Umwelt > Umweltstatistische Erhebungen heruntergeladen werden kann.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:

Zweigstelle Bonn,
Hannelore Scherff,
Telefon: (0611) 75-8211,
www.destatis.de/kontakt

Media Contact

Hannelore Scherff Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer