1. Halbjahr 2009: Sparquote mit 11,2% auf Vorjahresniveau

Je Einwohner wurden durchschnittlich 180 Euro monatlich zur Seite gelegt, der gleiche Betrag wie im vergangenen Jahr. Für die privaten Haushalte zusammen ergibt sich in der ersten Jahreshälfte eine Summe von 89 Milliarden Euro.

Während die wirtschaftliche Entwicklung einbrach – das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen fiel im ersten Halbjahr um 5,4% gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 (preisbereinigt – 6,8%) – konnten sich Einkommen, Konsum und Sparen der privaten Haushalte auf dem Vorjahresniveau halten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die weitere wirtschaftliche Entwicklung und vor allem die Arbeitsmarktentwicklung in den nächsten Monaten auswirken werden.

Die privaten Haushalte verwendeten ihr Gespartes sowohl für ein breites Spektrum an Finanzanlagen als auch für den Kauf von Sachvermögen. Im Jahr 2008 tätigten private Haushalte Nettoinvestitionen – das heißt Bruttoinvestitionen minus Abschreibungen – in Höhe von 44 Milliarden Euro. Dies waren vor allem Investitionen in den Wohnungsbau.

Die von der Deutschen Bundesbank erstellte Finanzierungsrechnung zeigt, dass die Haushalte im Jahr 2008 rund 120 Milliarden Euro neu an Geldvermögen gebildet haben. Zuführungen gab es vor allem bei direkten Bankeinlagen (121 Milliarden Euro), bei Versicherungen (41 Milliarden Euro) sowie bei Investmentzertifikaten (6 Milliarden Euro). Wertpapieranlagen wie Aktien und Rentenpapiere waren nicht gefragt, ihr Bestand wurde deutlich reduziert (- 53 Milliarden Euro).

Ausführliche Informationen zur Geldvermögensbildung werden von der Deutschen Bundesbank unter „www.bundesbank.de“ veröffentlicht.

Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass aus den makroökonomischen Berechnungen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen nur das Sparen der privaten Haushalte insgesamt und ein Durchschnittswert ermittelt werden kann. Je nach Sparneigung und Einkommen gibt es natürlich sehr deutliche Unterschiede beim Sparen der einzelnen Haushalte.

Bewertungsbedingte Änderungen wie Kursgewinne oder -verluste bei Aktien und Wertänderungen bei Immobilien zählen nicht zum Sparen, da sie nicht aus erwirtschaftetem Einkommen entstanden sind. Der durch Abschreibungen ausgedrückte Verzehr von Werten, bei privaten Haushalten sind dies vor allem Abschreibungen auf eigengenutzte und vermietete Wohnungen, reduziert das verfügbare Einkommen privater Haushalte und damit auch deren Sparen.

Außer dem Sparen stehen den Haushalten für die Sach- und Geldvermögensbildung auch noch die per Saldo empfangenen Vermögenstransfers, wie beispielsweise die staatliche Spar- und Eigenheimzulage, zur Verfügung.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Wolfgang Macht,
Telefon: (0611) 75-2052,
E-Mail: vgr-einkommen@destatis.de

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Wolfgang Macht Statistisches Bundesamt

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