Workshop zur Automatisierung in der Windindustrie

Ein möglicher Ausbau der Fertigungsautomatisierung sowie neue Ansätze im Design von Großgeneratoren für die Windindustrie waren das Thema einer gemeinsamen Veranstaltung von Windallianz und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES).

40 Teilnehmer waren Mitte November in die Robotation Academy auf dem hannoverschen Messegelände gekommen, um bei dem Workshop dabei zu sein. Ein weiterer Dialog zwischen Herstellern, Zulieferern und Forschern wird am Donnerstag, 29. November 2012, in Bremerhaven ausgerichtet. Dort wird es um das Thema Automatisierung in der Rotorblattfertigung gehen.

Ein zentrales Ziel der Windallianz ist es, innerhalb der Branche Erfahrungen, Wissen und neueste Informationen auszutauschen. Ein Schwerpunkt dabei sind die Industrialisierung und Automatisierung der Prozesskette im Windenergiebereich.

Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Windallianz und Fraunhofer IWES sprachen sechs Experten aus Forschung und Industrie, um technische Konzepte und zukunftsweisende Verfahren zu präsentieren.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Hubertus von Monschaw, verantwortlich für die Energiethemen innerhalb der HANNOVER MESSE, sowie von Dr.-Ing. Jan Wenske vom Fraunhofer IWES mit einem Vortrag über die spezifischen Probleme und technischen Herausforderungen im Bereich der Windenergie. Wenske sprach sich unter anderem für den SWiM-Ansatz „Smart Wind-Turbine Modules“ aus. Durch Modularisierung und Standardisierung ist es möglich, auf den massiven Kostendruck in der Branche zu reagieren.

Roger Schwander von SCO Consulting widmete sich anschließend den neuesten Entwicklungen bei Antriebssträngen von Windenergieanlagen und den künftigen Trends bei Generatoren. Er beleuchtete moderne Fertigungsverfahren für Generator-Spulen und richtete den Fokus auf die Vorteile, die im Gegensatz zu herkömmlichen arbeitsintensiven Prozessen bestehen.

Der Beitrag von Günter Christandl, Technisches Büro Christandl und Experte von SCO Consulting, befasste sich mit dem Thema Stator-Blechpaket. Hier lag der Schwerpunkt auf automatisierten Herstellungsverfahren sowie auf der Gewichts- und somit Kostenreduktion.

Ein weiterer Experte von SCO Consulting, Maarten de Bekker, Product Group Manager bei Bakker Magnetics, sprach über unterschiedliche Magnetmaterialien und ihre Anwendungen sowie über die Auswirkungen der Preisexplosionen von seltenen Erden. De Bekker führte in seiner Präsentation unter anderem seine Erkenntnisse zu den Themen Korrosion und Montage von Magneten aus.

Verschiedene eigene Entwürfe für Generatoren mit unterschiedlichen technischen Ansätzen präsentierte Dr.-Ing. Michael Braun vom Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ernst Braun. Seinen Schwerpunkt legte er dabei auf die Positionierung der Magnete und den Einsatz verschiedener magnetischer Werkstoffe. Die Entwürfe verglich Braun in Bezug auf ihre physikalischen Eigenschaften und Kosten. Zudem ging Braun auf den Einsatz von gegossenen Spulen bei Großgeneratoren ein.

Abschließend stellte Prof. Dr.-Ing. Bernd Ponick von der Leibniz Universität Hannover effiziente Verfahren für die Berechnung elektrischer Maschinen vor. Ziel dabei seien eine optimierte Energieausbeute sowie die Verringerung von mechanischen Schwingungen.

Die Beteiligten des Experts Meetings waren sich nach der Veranstaltung einig: Das Thema Automatisierung ist für die künftige Entwicklung der Windenergie von entscheidender Bedeutung. Daher planen die Windallianz und das Fraunhofer IWES, dieses Projekt gemeinsam voranzutreiben und dafür Forschungsgelder zu akquirieren.

Vor mehr als einem Jahr hatten die Deutsche Messe AG und die Husumer Wirtschaftsgesellschaft mbH & Co. KG als Betreiber der Messe Husum die Windallianz gegründet, um ein Branchen-Netzwerk von internationaler Bedeutung zu schaffen. Partner der Windallianz sind der Bundesverband WindEnergie (BWE), das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik und die Offshore Wind Messe- und Veranstaltungs GmbH, Bremen, Ausrichterin der Windforce, Deutschlands erster Offshore-Messe.

Über die HANNOVER MESSE

Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 8. bis 12.
April 2013 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2013 vereint elf Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive & Automation, Energy, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac, Industrial Supply, SurfaceTechnology, IndustrialGreenTec und Research & Technology. Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2013 sind Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien, Antriebs- und Fluidtechnik, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung. Russland ist das Partnerland der HANNOVER MESSE 2013.
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Brigitte Mahnken
Tel.: +49 511 89 31024
E-Mail: brigitte.mahnken@messe.de

Media Contact

Brigitte Mahnken Deutsche Messe Hannover

Weitere Informationen:

http://www.messe.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer