Mit Solarenergie lässt sich auch im Norden rechnen

Neutrale Informationen und professionelle Beratung sind die Basis für eine hohe Zufriedenheit mit der Umsetzung. Ein kostenfreier Praxis-Workshop am 28.4. in Bremerhaven bietet Interessierten diese Möglichkeit: Lernen von Best-Practise Beispielen, einen Überblick über technische Systeme und deren Anforderungen sowie das persönliche Gespräch mit Experten.

Durchdachte Konstruktion als Kostenbremse

„Bäder sind relativ teure Infrastruktureinrichtungen, aber mit einem kostenbewussten Management lassen sich Ökologie und Ökonomie ausbalancieren und ein hoher Erholungswert erreichen“, so dass Fazit von

Workshop-Referent Michael Brockmann, Technischer Leiter der Bremer Bäder. Die Bremer Bäder GmbH sammelt seit 1994 Erfahrungen mit der Nutzung von Solarenergie zur Schwimmbadheizung. Inzwischen nutzen drei Freibäder die umweltfreundliche Heizvariante, die zu deutlichen CO2-Einsparungen beiträgt. Geschickte Konstruktionen wie beispielsweise beim Stadionbad, bei dem die Kollektoren auch gleichzeitig als Dachfläche des Betriebshauses dienen, schaffen günstige Voraussetzungen. Eine Kollektorenfläche von 160 Quadratmetern auf dem Dach des Betriebsgebäudes leistet die Erwärmung der 1337 m² großen Wasserfläche.

Amortisation nach der zweiten Saison möglich

Auch der Betreiber des Freibads Grünhöfe, die Bädergesellschaft Bremerhaven mbH, hat die Umstellung auf Solarthermie im Jahr 2008 nicht bereut. Nach der ersten Saison ist absehbar, dass sich die Investitionen bereits nach dem zweiten Betriebsjahr amortisiert haben werden. Die Einsparungen betrugen bereits im letzten Jahr 23.000 Euro. Eine Energieleistung von 455.000 KWh wird pro Saison eingespart. Die Möglichkeiten für den unterstützenden Einsatz von Solarabsorbern werden von der Bädergesellschaft nun auch in ihren drei Hallenbädern geprüft.

Flexibilität bei Umbauten

In Oldenburg machte die Bädergesellschaft Oldenburg mit ihrem OLantis Huntebad die Erfahrung, dass ein solarthermisches System auch an neue Bedingungen nach einem Umbau problemlos angepasst werden kann. „Gerade in öffentlichen Bädern können sich nachträglich Änderungen ergeben, zum Beispiel kann die Einrichtung eines Kiosks den Einbau einer Lüftung notwendig machen. Das solarthermische System kann dann flexibel an veränderte Bedingungen angepasst werden“, berichtet Thomas Lange von der Solar-Anlagen Lange GmbH, der ebenfalls im Bremerhavener Workshop von seinen Erfahrungen berichten wird. Im OLantis Huntebad wird eine Energieleistung von rund 190.000 Kilowattstunden pro Jahr produziert – dadurch lassen sich rund 55 Tonnen CO2 einsparen.

Wachsender Markt für spezialisierte Installateure

Das Interesse von öffentlichen Schwimmbadbetreibern, Hotelmanagern und privaten Poolbesitzern an den effizienten Lösungen wächst. Installateure können daher mit einer Spezialisierung auf das wachsende Segment von der Auftragslage profitieren. „In Deutschland war 2007 ein Anstieg um 4,4 Prozent zum Vorjahr bei der Einrichtung neuer solarbeheizte Freibäder zu verzeichnen – dabei ist Solarthermie in Deutschland im europaweiten Vergleich schon weit verbreitet“, berichtet ttz-Projektleiterin Leire Sarachaga. In dem geförderten EU-Forschungsprojekt Solpool hat das ttz Bremerhaven zusammen mit der DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.) die Ausbreitung der Solarenergienutzung zur Poolheizung unterstützt. Fazit: Die Fortschritte sind ermutigend und weisen in die ökologisch richtige Richtung, aber es liegt noch viel Potential – auch zur Einsparung öffentlicher Mittel -brach.

Eckdaten:

Datum: 28. April 2009
Organisator: ttz Bremerhaven
Zeit: Für Betreiber: 9.00 – 12.00 Uhr
Für Installateure: 13.00 – 16.00 Uhr
Ort: Biotechnologiezentrum Bio Nord, Konferenzraum Süd,
Am Fischkai 1, 27572 Bremerhaven
Anmeldung: ttz Bremerhaven, Sabrina Ahrens
Tel. 0 47 1 / 94 48-701, Fax: 0 47 1 / 94 48-722
sahrens@ttz-bremerhaven.de
Das ttz Bremerhaven versteht sich als innovativer Forschungsdienstleister und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Team ausgewiesener Experten in den Bereichen Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik, Analytik sowie Wasser-, Energie- und Landschaftsmanagement, Gesundheitssysteme sowie Verwaltung & Software.

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Britta Rollert idw

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