Schlüsselentdeckungen aus 40 Jahren Leukämieforschung

Seit zwei Jahrzehnten ist der Internationale Leukämieworkshop ein wichtiges Forum für den wissenschaftlichen Austausch von Leukämieexperten.

Zum 20. Workshop, der in das Jubiläumsprogramm anlässlich des 625-jährigen Bestehens der Universität Heidelberg eingebettet ist, werden vom 1. bis 3. Juli rund 150 Wissenschaftler aus verschiedenen europäischen Ländern und den USA in Mannheim erwartet. Hier nämlich laufen bei Professor Dr. Rüdiger Hehlmann die Fäden der Leukämieforschung in Europa zusammen.

Anlässlich des Jubiläums bietet ein zweitägiges Programm im Anschluss an den eigentlichen Workshop einen exklusiven Rückblick aus erster Hand auf 40 Jahre Leukämieforschung. Dabei werden Schlüsselentdeckungen in der Biomedizin und deren klinische Umsetzung von Wissenschaftlern dargestellt, die selbst an deren Erforschung und Anwendung beteiligt waren. Darunter auch Professor Dr. Rolf Neth, der vor 40 Jahren erstmals Biochemiker, Ärzte und Virologen in dem Dorf Wilsede in der Lüneburger Heide zusammenbrachte, damit diese über „Modern Trends in Human Leukemia“ diskutierten, ihr spezifisches Fachwissen teilten und voneinander lernten.

Seit vier Jahrzehnten ist die Leukämie damit Gegenstand der Forschung in Deutschland und die „Wilsede Meetings“ ein wichtiger Motor. Die Biomedizin bescherte in dieser Zeit gerade der Leukämieforschung enorme Fortschritte, die sich auch auf die Erforschung anderer Erkrankungen auswirkten. Dienen die Leukämien doch schon lange als Modell für viele verschiedene Erkrankungen, darunter Infektionserkrankungen und Krebserkrankungen im Allgemeinen.

Zu den insgesamt fünf Schlüsselentdeckungen die bei dem Leukämieworkshop exemplarisch für 40 Jahre Forschung stehen, gehört beispielsweise die genaue Kenntnis der Vorgänge, die zu einer chronischen myeloischen Leukämie führen, ebenso wie die Entwicklung von Therapien, die an deren Ursachen angreifen. Und natürlich gehört dazu auch die Entdeckung von Retroviren im Menschen sowie deren Rolle beim „Management“ von Leukämien als auch ihre Verwendung als Impfstoff gegen AIDS.

Mit einem Höhepunkt endet das Programm am Sonntag Mittag (12.30 Uhr), einer „special lecture“ von Professor Robert Gale über die Folgen von nuklearen Unfällen, am Beispiel von Tschernobyl und Fukushima. Gale war schon bei der Katastrophe von Tschernobyl, im Jahr 1986, „ein Mann der ersten Stunde“ und auch bei der aktuellen Katastrophe in Fukushima als Experte gefragt.

20. Internationaler Leukämie-Workshop
1. bis 3. Juli 2011
III. Medizinische Klinik
Universitätsmedizin Mannheim
Der Internationale Leukämie Workshop wird seit 1992 von der 1982 gegründeten CML Study-Group (Chronische Myeloische Leukämie) veranstaltet. Er dient dazu, deren Mitglieder über die internationale Forschung auf diesem Gebiet zu informieren.

Media Contact

Dr. Eva Maria Wellnitz idw

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