Wie Netzwerke unsere Welt verändern

Um die zunehmende Bedeutung von Netzwerken aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen zu analysieren, treffen sich vom 2. bis 4. Mai 2012 führende Wissenschaftler aus der Informatik, Wirtschaftsinformatik, Kommunikationswissenschaft, Logistik und Sozialwissenschaft in Schloss Dagstuhl, dem Leibniz-Zentrum für Informatik im nördlichen Saarland.

Durch die Globalisierung ist es Unternehmen möglich, ihre Lieferketten weltweit zu vernetzen, so dass der Handel heute unabhängig von Ländergrenzen betrieben werden kann. Selbst Wissenschaftler bilden global aktive Forschungsnetzwerke und auch auf politischer Ebene ist eine Vernetzung unterschiedlicher Regierungsstellen insbesondere international nicht mehr wegzudenken. Im privaten Bereich bilden soziale Netzwerke inzwischen eine zentrale Form der zwischenmenschlichen Kommunikation. Alles das spielt sich auf der Grundlage von Computer-Netzen und speziell dem Internet ab, was aus technischer Sicht die notwendigen Voraussetzungen schafft.

Vernetzung sorgt heute dafür, dass viele Bereiche ineinander greifen: Verkaufsplattformen werden in sozialen Netze integriert. Daten, die in einem Netzwerk erhoben werden bzw. anfallen, werden in einem anderen weiter verwendet. Menschen mit unterschiedlichem Background arbeiten über Crowdsourcing-Anwendungen gemeinsam an Problemlösungen. Die dabei entstehenden neuen Kontakte werden im nächsten Projekt gleich in anderer Weise weiter genutzt.
Zur Erforschung sich aus dieser Situation ergebender Fragen organisieren Matthias Häsel (OTTO Group, Hamburg), Thorsten Quandt (Universität Hohenheim) und Gottfried Vossen (Universität Münster) Anfang Mai einen Dagstuhl-Perspektiven-Workshop. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, Netzwerke aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen zu analysieren. Zusammen mit Teilnehmern aus der ganzen Welt wollen die Organisatoren unter anderem folgende Fragen erörtern: In welcher Weise prägt die allgegenwärtige Präsenz von Netzwerken die moderne Informationsgesellschaft? Welche Faktoren lassen sich hier identifizieren und wie sind diese insbesondere aus multi-disziplinärer Sicht zu bewerten? Welche Treiber gibt es und wie sind diese beeinflussbar? Welche Kohäsions- bzw. Solidaritätseffekte lassen sich beobachten und wie können diese genutzt werden? Welche Beobachtungen lassen sich hinsichtlich der Dynamik und Evolution von Netzwerken machen; sind hier Voraussagen möglich?

Weitere Informationen zu dem Dagstuhl-Perspektiven-Workshop „Social, Supply-Chain, Administrative, Business, Commerce, Political Networks: a multi-discipline perspective“ mit Teilnehmerliste sind zu finden unter http://www.dagstuhl.de/12182.

Bei den Dagstuhl-Perspektiven-Workshops wird eine kleine Gruppe der international besten Fachleute zur intensiven Diskussion versammelt. Im Gegensatz zu den Dagstuhl-Seminaren berichten sie nicht über ihre neuesten Ergebnisse, sondern erarbeiten eine Standortbestimmung ihres Gebietes und entwickeln Visionen für die Zukunft. Beginnend ab 2011 werden in der Zeitschrift Dagstuhl Manifestos die Ergebnisse aus Dagstuhl-Perspektiven-Workshops veröffentlicht (vgl. http://drops.dagstuhl.de/dagman).

Hinweis für Journalisten:
Wir vermitteln gerne Interviews mit Mitarbeitern und Workshop-Teilnehmern von Schloss Dagstuhl. Interessierte Journalisten werden gebeten, sich schon vor dem Workshop mit uns in Verbindung zu setzen. Für Interviews, Reportagen und Filmaufnahmen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle von Schloss Dagstuhl:

Dr. Roswitha Bardohl
Tel.: 0681 / 302 3847
E-Mail: Roswitha.Bardohl@dagstuhl.de

Hintergrund:
Schloss Dagstuhl lädt das ganze Jahr über Wissenschaftler aus aller Welt ins nördliche Saarland ein um über neueste Forschungsergebnisse in der Informatik zu diskutieren. Mehr als 3.000 Informatiker von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und aus der Industrie nehmen jährlich an den wissenschaftlichen Veranstaltungen in Dagstuhl teil. Seit 2005 gehört Schloss Dagstuhl zur Leibniz-Gemeinschaft in der zurzeit 86 führende außeruniversitäre Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen in Deutschland vertreten sind.

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Dr. Roswitha Bardohl idw

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