Mehr Sicherung bedeutet mehr Risiko

Wenn ein Kartoffelbauer beispielsweise Ernteausfälle befürchtet, weil der Niederschlag ausbleiben oder es zu warm werden könnte im Sommer, dann kann er dieses Risiko mittels Temperaturderivaten an eine Bank oder eine Versicherung auslagern.

Treffen befürchtete Wetterkapriolen ein, erhält der Bauer vom Kreditinstitut eine Ausgleichszahlung. Vor allem große Unternehmen sichern sich so ab, denn sehr viele Wirtschaftszweige sind zunehmend vom Klima abhängig.

Über diese und andere Arten des Risikomanagements werden Wirtschaftswissenschaftler aus Wien, Regensburg und Jena am 24. und 25. November an der Friedrich-Schiller-Universität Jena während des Workshops „Finance and Risk“ diskutieren. Diese Tagung findet jedes Jahr einmal in einer der drei Städte statt.

Die Wirtschaftsexperten sprechen über moderne Finanzierungstheorie und Risikomanagement. Dabei geht es vor allem um die Bewertung und den Einsatz von Finanztiteln, wie Termingeschäfte oder Aktien. „Außerdem möchten wir untersuchen, wie Unternehmen im Allgemeinen mit Risiko umgehen“, sagt Prof. Kürsten, Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzierung, Banken und Risikomanagement der Universität Jena. „Wann erhöhen sie ihr Risiko, wann nehmen sie es zurück.“ Viele Konzerne haben etwa inzwischen eigene Hedging-Abteilungen, deren Mitarbeiter nur damit beschäftigt sind, Geschäfte abzusichern. Augenscheinlich könnte man von einer Risikominimierung ausgehen, doch gerade die zunehmende Existenz solcher Risikomanagement-Abteilungen unterstreicht die Risikofreudigkeit der Unternehmensleitungen.

Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Kürsten
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 943120
E-Mail: wolfgang.kuersten[at]wiwi.uni-jena.de

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Sebastian Hollstein idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

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