Lichtstreuung: Internationaler Workshop wird zum interdisziplinären Treffpunkt

Latexkugel in einem Laserstrahl. Quelle: Universität Bremen

Ob Herzinfarktwarnung oder die Zusammensetzung von Staub im Weltraum: Das Phänomen der Lichtstreuung (engl. scattering) wird in vielen naturwissenschaftlichen, technischen und medizinischen Forschungsprojekten eingesetzt, um dem auf die Schliche zu kommen, was zu klein oder zu weit weg ist, um es mit anderen Messverfahren zu untersuchen.

Am 24. und 25. März 2014 treffen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen, um über die Möglichkeiten der Nutzung von Lichtstreuungsphänomenen und ihrer Simulation am Computer zu diskutieren. Dazu werden auch Teilnehmende aus Russland, den USA und Kanada erwartet. 

Die Initiative für diesen Workshop geht von der Verfahrenstechnik im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen aus. „Die meisten Wissenschaftler haben sich über ihr Interesse am gemeinsamen Thema und mittels des von mir initiierten Informationsportals Lichtstreuung www.ScattPort.org zusammengefunden“, sagt Dr.-Ing. Thomas Wriedt, Organisator des Workshops und Abteilungsleiter für „Partikelmesstechnik“ am Institut für Werkstofftechnik (IWT) Bremen. Die Veranstaltung bietet der Lichtstreu-Community um ScattPort Gelegenheit zum persönlichen Treffen und Austausch. 

Lichtstreuung und ihre Simulation werden unter anderem in der Astronomie genutzt, um herauszufinden, aus welchen Elementen weit entfernte Sterne, Planeten und Galaxien bestehen. Sie wird aber auch im biomedizinischen Bereich eingesetzt.

Wriedt und seine Kollegen arbeiten beispielsweise derzeit an einem gemeinsamen Projekt mit der Firma Philips, bei dem ein Vor-Ort-Schnelltest auf Herzinfarkt untersucht wird. Mit dem neuen Biosensor könnte sich ein Arzt unmittelbar mittels eines einzigen Tropfens Blut des Patienten Klarheit verschaffen.

Bei einem Herzinfarkt findet sich im Blut vermehrt der Biomarker kardiales Troponin I. Dieser heftet sich im Messgerät an Kunststoffpartikeln in Nano-Größe an, die sich dann wiederum auf einer Oberfläche ablagern. Fährt nun eine Lichtquelle die Oberfläche ab, kann anhand der Lichtstreuung schnell ermittelt werden, ob der Anteil des Troponin I im Blut erhöht und damit eine Behandlung auf Herzinfarkt geboten ist. 

Achtung Redaktionen: Das Bild zur Pressemitteilung finden Sie zum Download unter: http://bit.ly/1lfVOZy

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik
Dr.-Ing. Thomas Wriedt (Organisator)
E-Mail: thw@iwt.uni-bremen.de
Tel.: 0421 218 51250

Isabell Harder M. A. (Öffentlichkeitsarbeit)
E-Mail harder@iwt-bremen.de
Tel.: 0421 218 51188

http://www.ScattPort.org

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