Die Lichter der Zukunft

Optische Mikrosysteme umgeben uns im täglichen Leben bereits, ohne dass wir es merken. Und dass sie effektiv sind, ist unbestritten. „Ein Paradebeispiel dafür sind moderne Beleuchtungstechniken“, erklärt Prof. Dr. Andreas Tünnermann von der Universität Jena.

„Mit intelligenten Lichtmodulen auf der Basis von Leuchtdioden, sogenannten LEDs, kann der Stromverbrauch in diesem Bereich um 50 Prozent gesenkt werden. Welch immense Ersparnis das bedeutet, wird klar, wenn man berücksichtigt, dass 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs für Beleuchtung benötigt werden“, so der Direktor des Instituts für Angewandte Physik (IAP) und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF).

Kein Wunder, dass dieser Wissenschaftszweig ein wichtiger Forschungsschwerpunkt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und am IOF ist.

Auch während des Workshops „Optische Mikrosysteme – Basistechnologie und Zukunftsfelder“ am 18. Mai im IOF (Albert-Einstein-Straße 7) wollen Forschung und Wirtschaft das Thema vertiefen. Veranstaltet wird er vom Kompetenzdreieck „OptiMi“ – eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsgemeinschaft der Thüringer Universitäten Jena und Ilmenau sowie des CiS Forschungsinstituts aus Erfurt – und dem Verein Optonet e. V. Beide Organisationen unterstreichen die Thüringer Vorreiterrolle auf diesem Sektor. „Wir ergänzen uns im Netzwerk hervorragend. Vor allem die Verbindung zwischen Theorie und Praxis lässt uns konstruktiv arbeiten. Nachdem in den letzten Jahren der Schwerpunkt der Arbeit auf der Entwicklung von Plattformkonzepten und Basistechnologien zur Herstellung von optischen Mikrosystemen lag, widmen wir uns nun der praktischen Umsetzung“, berichtet der OptiMi-Sprecher Tünnermann. „Der Workshop bietet einen sehr guten Rahmen für fruchtbare Diskussionen.“ Forscher, Interessierte und Anwender können sich noch bis zum 10. Mai anmelden unter: www.optonet-jena.de/veranstaltungen/Optimi.

Die Themen der Vorträge während des Workshops sind sehr praxisnah. So spricht Fred Grunert von der MAZet GmbH in Jena über „Optische Mikrosysteme in der Beleuchtungstechnik“, Georg Bretthauer von der Universität Karlsruhe berichtet über das „Zukunftsfeld Medizin“ und Frank Blöhbaum von der SICK AG in Düsseldorf widmet sich „Neuartigen optoelektronischen Mikrosystemen für industrielle Sensorik – Herausforderungen und Chancen“.

Prof. Tünnermann ist davon überzeugt, dass die Universität Jena auch in Zukunft eine führende Position auf dem Gebiet einnehmen wird: „Unsere Stärken liegen besonders im Bereich der Mikro- und Nanooptik. Mit diesen Kompetenzen können wir uns weitere Anwendungsgebiete erschließen und bearbeiten. Schon jetzt gibt es Sensorsysteme zum Monitoring der Umwelt oder zum Erfassen von gesundheitsrelevanten Kenndaten.“

Doch mit Spitzenforschung allein kann man im internationalen Wettbewerb nicht bestehen, wie der Jenaer Optik-Experte erklärt: „Das Forschungsprojekt OptiMi umschließt nicht nur weite Teile der Innovationskette von der Theorie bis hin zum fertigen Produkt, sondern setzt auf den genauso wichtigen Schwerpunkt der Aus- und Weiterbildung von Spezialisten der optischen Mikrosystemtechnik durch die Graduiertenschule OMiTec, die auch vom Freistaat Thüringen unterstützt wird.“

Die Veranstaltung findet am 18. Mai ab 9 Uhr im Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena (Albert-Einstein-Straße 7) statt. Anmeldung noch bis zum 10. Mai über: www.optonet-jena.de/veranstaltungen/Optimi. Die Teilnehmergebühr beträgt 30 Euro.

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Tünnermann
Institut für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947801
E-Mail: andreas.tuennermann[at]uni-jena.de

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