Kommunale Strategien der Wohnraumversorgung – Schaffung und Erhaltung von preisgünstigem Wohnraum

Die kommunale Wohnraumversorgung, d.h. die Bereitstellung preisgünstigen Wohnraums nicht nur für sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen, ist einerseits ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge und andererseits ein wichtiger Standortfaktor. Das stellt die Kommunen insbesondere in wachsenden Stadtregionen vor große Herausforderungen.

Die steigende Nachfrage nach Wohnraum und die insgesamt geringen Neubauaktivitäten der vergangenen Jahre lassen die Mietpreise vielerorts steigen, der Bedarf im mittleren und unteren Preissegment bleibt jedoch konstant. Aufgrund der zunehmenden Beliebtheit städtischen Wohnens sind von dieser Entwicklung immer mehr Städte betroffen und es stellt sich die Frage nach dem Umgang mit dem knappen Angebot preisgünstigen Wohnraums und der Sicherung der sozialen Wohnraumversorgung.

„Preisgünstig“ ist der Wohnraum, der im Vergleich zu ähnlichen Wohnungen in der Kommune/dem Quartier einen günstigen Preis aufweist. Für die einzelne Person hängt es stark vom Einkommen und den persönlichen Lebensumständen ab, ob sie eine Wohnung als preisgünstig erachtet (Wohnkostenbelastungsquote). Was eine Gemeinde für sich als preisgünstig betrachtet, hängt wesentlich vom bestehenden Wohnraumangebot und der Bevölkerungsstruktur (im Neubau auch von Erstellungskosten) ab.

Im Rahmen des Seminars soll ein Überblick über die aktuellen Trends und Entwicklungen im Bereich der kommunalen Wohnraumversorgung gegeben werden und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen bestehen.

Dazu sollen u.a. folgende Thesen diskutiert werden:

– Die Schaffung und der Erhalt von preiswertem Wohnraum liegen im Interesse aller Städte. Der Wohnungsmarkt muss als Standortfaktor begriffen/interpretiert etc. werden. Kommunen müssen deshalb Konzepte zum Wohnen entwickeln. Eine Unterstützung von Bund und Ländern ist wichtig.

– Preiswerter Wohnraum ist insgesamt das nachgefragteste Preissegment. Die Nachfragegruppen sind nicht nur sozial benachteiligte Gruppen, sondern rekrutieren sich aus vielfältigen Lebenslagen (Junge und Ältere, untere aber auch mittlere Einkommensgruppen, Alleinerziehende und Familien).

– Preiswerter Wohnraum gerät durch Nachfrageüberhänge, aber auch durch Aufwertungsmaßnahmen (bauliche Sanierung) unter Druck. Neubau kann dies kaum kompensieren. Kooperationen mit Wohnungsunternehmen und Wohnungswirtschaft werden wichtiger.

– Im Rahmen der Bekämpfung von Angebotsknappheiten am Wohnungsmarkt sollte neben den Quantitäten stärker auf die Qualität der Wohnungen abgezielt werden. Der stetig steigende Wohnflächenkonsum sollte hinterfragt werden.

Seminarleitung:
Dipl.-Ing. Ricarda Pätzold, Dipl.-Sozialwiss. Antje Seidel-Schulze, Deutsches Institut für Urbanistik

Programm mit Detailinfos/Konditionen:
http://www.difu.de/veranstaltungen/2014-06-02/kommunale-strategien-der-wohnraumv…

Teilnehmerkreis:
Führungs- und Fachpersonal aus den Fachbereichen Stadtentwicklung, Bauen und Planen, Wohnen, Soziales sowie Ratsmitglieder und VertreterInnen der Wohnungswirtschaft

Veranstalter:
Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH (Difu)

Veranstaltungsort:
Deutsches Institut für Urbanistik
Zimmerstr. 13-15
10969 Berlin

Ansprechpartnerin/Anmeldung:
Sylvia Bertz
Tel.: 030/39001-258
Fax.: 030/39001-268
E-Mail: bertz@difu.de 

Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.

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