Innovative Dozenten-Weiterbildung mit Pferd als Co-Trainer
Training mit Pferden, damit sich Lehrende an einer Universität weiterentwickeln? „Das Pferd ist ein Flucht- und Herdentier, das Führung und Sicherheit benötigt“, erklären die ausgebildeten Trainerinnen Sonja Förster und Dr. Stefanie Steinebach. Im Umgang mit den Lehrenden wirken die Tiere wie ein Spiegel, der ihnen sofort ein unverfälschtes Feedback gibt. Auf der Basis von Vertrauen erfassen die Vierbeiner die natürliche Autorität, Authentizität und Zielorientierung ihres Trainingspartners – und reagieren entsprechend darauf. Übungen mit Pferden werden deshalb auch gerne im Rahmen von Management- und Führungsseminaren eingesetzt.
Angst vor dem Reiten braucht dabei niemand zu haben. Es geht in erster Linie um das Führen der Tiere am Halfter mit Strick, Bodenhaftung ist also gewährleistet. Bevor die Übungen beginnen, reflektieren die Clausthaler Dozenten ihre Ausgangsposition: Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrenden aus? Wie beeinflusst die innere Haltung oder auch die Körperhaltung als Lehrender die Studierenden? Beim anschließenden Umgang mit den Pferden wird schnell deutlich: „Nur wenn die führende Person selbst ein klares Ziel vor Augen hat und selbstbewusst auftritt, macht das Pferd mit und folgt“, sagt Andrea Hempel. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin betreut den neuen Workshop seitens des Clausthaler Zentrums für Hochschuldidaktik.
Für die Übungen werden die Pferde so ausgewählt, dass Warmblüter und Vollblüter mit verschiedenen Charakterzügen in der Halle oder im Freien zum Einsatz kommen. Am Ende der Trainingseinheiten stellt sich immer die Frage, was lässt sich daraus für die Lehrenden ableiten? So ist beispielsweise wichtig, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, sonst folgen die Studierenden nicht. Nur wenn der Dozent dem Studenten Wertschätzung und Vertrauen entgegenbringt, arbeiten die Studierenden ihrerseits selbstständig und übernehmen Verantwortung. Durch die intensive Interaktion mit den Pferden treten viele zwar bekannte, aber im Lehralltag oft in den Hintergrund gerückte Erkenntnisse nachhaltig hervor. So müssen die Studierenden immer wieder „abgeholt“, motiviert und zur Rückbesinnung auf den Lernstoff animiert werden. Dabei forcieren Lob und konkretes Feedback die Arbeit und Leistung der Zuhörer.
Fazit nach einem innovativen Tag mit Pferden, „Pferdeflüsterern“ und aufschlussreichen Selbsterkenntnissen: „Das Training mit dem Pferd“, sagt Andrea Hempel, „bietet neben Auflockerung und Abwechslung jede Menge Anregung, sich mit dem eigenen Potenzial in Leitung und Lehre gewinnbringend auseinander zu setzen.“
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.tu-clausthal.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops
Neueste Beiträge
Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet
Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…
Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland
Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…
Bestandsmanagement optimieren
Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…