Innovationsworkshop liefert frische Ideen für bessere Grundschulausbildung durch kulturelle Vielfalt

Unter Anleitung von HPI-Stifter Prof. Hasso Plattner und Prof. George Kembel (Stanford University) präsentierten die Studierenden in einer öffentlichen Veranstaltung unter dem Titel „Neue Chancen für die Grundschule“ sieben innovative Ideen.

Zum Beispiel schlugen sie stark veränderte Schulräume mit unterschiedlichen „Bedürfniszonen“ und spaßige Lernspiele vor, bei denen Gemeinsamkeiten und Unterschiede als bereichernd empfunden werden. Ältere Grundschüler sollten, so die Studierenden, die jüngeren sozial betreuen und sich dabei interkulturelle Fähigkeiten aneignen. Für die Grundschullehrer schlugen sie unter anderem eine angenehmere Arbeitsumgebung und Unterstützung durch Kultur-Berater und -Scouts vor.

HPI-Stifter Hasso Plattner wies auf die Notwendigkeit hin, den Kindern aus Immigrantenfamilien die deutsche Sprache so zu vermitteln, dass sie Freude daran haben. „Überhaupt müssen wir den Spaß zurück in die Schule bringen“, sagte der Wissenschaftsmäzen. Spaß zu haben bedeute aber nicht, ohne Anstrengungen durch Schulleben zu kommen. „Die Studierenden hier in Potsdam haben sich sehr leidenschaftlich mit der Aufgabe beschäftigt und faszinierende Ideen entwickelt, die man eigentlich sofort umsetzen kann“, lobte der Executive Director des Hasso Plattner Institute of Design at Stanford, Prof. George Kembel. Bei der Innovationsmethode Design Thinking gehe es nicht nur um erfinderisches Entwickeln, sondern um die Ausbildung solcher junger Leute, die in der Lage seien, Innovationen für praktisch alle Lebensbereiche hervorzubringen.

Unter anderem hatten sich die Workshop-Teilnehmer ein Bild von den Verhältnissen an verschiedenen Berliner Schulen und in Kindergärten sowie kulturellen Institutionen gemacht.

Bei der Präsentation der Ergebnisse im Hasso-Plattner-Institut trat die Breakdance-Truppe „Style Impact“ der Flying Steps Academy aus Berlin-Kreuzberg auf. Die vier 16- und 17-jährigen Jugendlichen aus Serbien, Bosnien, Ägypten und Südafrika hatten die Workshop-Teilnehmer bei ihren Recherchen in Berlin kennengelernt.

Künftig wird der Bereich Bildung/Erziehung einen Themenschwerpunkt in der Arbeit der HPI School of Design Thinking in Potsdam bilden.

Hintergrund zur HPI School of Design Thinking

Die von SAP-Gründer Prof. Hasso Plattner in Potsdam geschaffene Zusatzausbildung im teamorientierten erfinderischen Entwickeln stammt aus Palo Alto, von der renommierten Stanford University im Silicon Valley. Die Innovationsmethode Design Thinking wird dort seit 2005 am Hasso Plattner Institute of Design at Stanford gelehrt. Die Studierenden an beiden Standorten arbeiten an echten Innovationsprojekten, die von renommierten Partnern aus Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft eingebracht werden. Die Schwesterinstitute in Potsdam und Palo Alto untersuchen die Design Thinking-Methode auch wissenschaftlich in einem gemeinsamen Forschungsprogramm.

Das ein- und zweisemestrige Zusatzstudium am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam-Babelsberg (S-Bahnhof Griebnitzsee) richtet sich an Studierende, die kurz vor dem Diplom-, Master- oder Magister-Abschluss in ihrer Disziplin stehen. Für jeden Kurs (zwei Basic, ein Advanced) werden höchstens 40 Studierende angenommen. Studiengebühren fallen nicht an. Die Ausbildung erfordert zwei Präsenztage in Potsdam pro Woche. „Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Basic- bzw. Advanced-Zertifikat unseres Instituts bescheinigt“, berichtet Prof. Christoph Meinel, der Direktor und Geschäftsführer des HPI.

Revolutionär an der neuen akademischen Zusatzausbildung ist, dass sowohl die vier bis fünf Studenten pro Lerngruppe als auch ihre Professoren und Dozenten jeweils aus ganz unterschiedlichen Disziplinen kommen – und nur wenige aus der Informationstechnologie. Den Studierenden steht ein Team erfahrener Professoren und Dozenten aus verschiedenen Fachbereichen der Wissenschaftslandschaft in der Metropolenregion zur Seite.

Media Contact

Hans-Joachim Allgaier idw

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