Gutes Gedächtnis und gute Kontollfähigkeiten bis ins hohe Alter?

Renommierte Psychologen aus verschiedenen Ländern treffen sich vom 7. bis 9. Mai an der Universität des Saarlandes zum internationalen Workshop „Lifespan Development of Executive Control“

Gebäude A2 4, 2. OG Seminarraum

Journalisten sind herzlich willkommen, auch interessierte Wissenschaftler können sich noch anmelden.

Wie entwickeln sich Denk- und Gedächtnisfähigkeiten im Laufe eines menschlichen Lebens, und wie werden sie vom Gehirn gesteuert? Diesen Fragen gehen rund 40 Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, England, Schweden und den Niederlanden bei dem internationalen Workshop nach. Die Referenten decken mit ihrer Forschung die gesamte Lebensspanne vom Säuglingsalter bis ins hohe Erwachsenenalter ab. Unter anderem geht es um kognitive Kontrollfunktionen, wie z.B. die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun oder flexibel zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herzuwechseln. Die Experten diskutieren darüber, wie sich diese „Multitasking-Fähigkeiten“ im Laufe eines Lebens entwickeln und ob man sie trainieren kann.

Ergebnisse verschiedener Studien an der Universität des Saarlandes haben gezeigt, dass Kinder unter zwölf Jahren und ältere Erwachsene ab 65 Jahren die größten Defizite in solchen Fähigkeiten haben. Mit Hilfe von gezielten Trainingsprogrammen lassen sich die Leistungen auf diesem Gebiet allerdings auch in diesen Altersgruppen deutlich verbessern.

Die Forscher beschäftigen sich ebenfalls mit der Frage, inwiefern sich Menschen auf relevante Aufgaben konzentrieren und störende Einflüsse ausblenden können. Eine typische Situation: Peter und Klaus sind Arbeitskollegen und sitzen gemeinsam im Büro, der eine telefoniert, der andere muss eine wichtige Mail schreiben. Statt sich auf seinen Text zu konzentrieren, muss Klaus die ganze Zeit dem telefonierenden Peter zuhören. Wie kann Klaus das Telefongespräch ausblenden und sich ausschließlich mit seinem Text befassen? Die Wissenschaftler werden konkrete Vorschläge machen, wie ihre Forschungsergebnisse in der Praxis angewendet werden können. Sie sprechen unter anderem über Trainingsmöglichkeiten fürs Gedächtnis, Methoden der Frühförderung und die Förderung von Patienten mit psychischen Erkrankungen.

Ziel des Workshops ist es, Forscher zusammen zu bringen, die sehr unterschiedliche Altersgruppen mit verschiedenen Methoden untersuchen. An dem Kongress nehmen sowohl Nachwuchswissenschaftler als auch renommierte Experten teil. Anwesend sind unter anderem Prof. Dr. Gisa Aschersleben, die Babyforschung an der Universität des Saarlandes betreibt, Prof. Dr. Ulman Lindenberger, der Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin, sowie Prof. Dr. Lars Bäckman vom Karolinska Institut in Stockholm. Das Institut gilt als eine der besten medizinischen Forschungseinrichtungen der Welt.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder sich zu der Veranstaltung anmelden möchten, wenden Sie sich bitte an:

Dr. Julia Karbach
Tel. 0681/302-3875
E-Mail: j.karbach@mx.uni-saarland.de

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