Call for Papers: Der verantwortungsvolle Verbraucher (5. NRW-Workshop Verbraucherforschung)

Die Empörung über Pferdefleisch in Billigprodukten oder die Arbeitsbedingungen bei großen Online-Versandhändlern ist in den Medien groß. Die Skandale haben wieder einmal die „Frage nach den ethischen Grundlagen unseres alltäglichen Verbrauchens“ aufgeworfen, so die „Frankfurter Rundschau“ vom 26. Februar 2013.

Unabhängig von den Skandalen hat die Verbraucherforschung die Aspekte des ethischen, nachhaltigen und politischen Konsums im Blick. Auch wenn der ökologische und sozial-verträgliche Konsum im Alltagshandeln nicht immer verankert ist, so identifizierte der Wissenschaftliche Beirat Verbraucher- und Ernährungspolitik beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Jahr 2010 die kleine, aber wachsende Gruppe“ der „verantwortungsvollen Verbraucher“ (responsible consumer):

„Zu unterscheiden sind dabei Verantwortung für sich selbst, für die Umwelt und für andere. Die Verantwortung bezieht sich auf die Produktebene von der Beschaffung im Markt über Ge- und Verbrauch bis hin zur Entsorgung.“ (Micklitz, H. et al., 2010. Der vertrauende, der verletzliche oder der verantwortungsvolle Verbraucher? Plädoyer für eine differenzierte Strategie in der Verbraucherpolitik. Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats Verbraucher- und Ernährungspolitik beim BMELV. Dezember 2010. Berlin: BMELV. S. 3)

Wir laden Sie ein, Vorschläge einzureichen. Die ausgewählten Themen sollen in einem 15-minütigen Vortrag auf dem 5. NRW-Workshop Verbraucherforschung am Montag, den 11. November 2013 vorgestellt werden.

Willkommen sind Beiträge aus allen für die Verbraucherforschung relevanten Fachrichtungen (bspw. Haushaltswissenschaften, Informatik, Marketing, Ökonomie, Oecotrophologie, Pflegewissenschaft, Politikwissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaft, Sozialwissenschaft, etc.), aber auch interdisziplinäre Projekte. Die einreichenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen ihren Dienst- oder Wohnsitz im Bundesland Nordrhein-Westfalen haben.

Bitte senden Sie ein aussagefähiges Abstract (maximal 2 000 Zeichen inkl. Leerzeichen, Titel und Autorennamen zählen nicht dazu) bis zum 18. August 2013 als PDF-Datei an: verbraucherforschung@vz-nrw.de.

Themenvorschläge:
– Der ethische Konsument: Mythos oder Realität? (Typologien und Muster ethischer Konsumentscheidungen)
– Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für ethischen Konsumverhaltens (bspw. Anreizsysteme als „weiche“ politische Instrumente zum ethischen Konsum, Nachhaltigkeit versus Preis)
– Wechselbeziehungen zwischen Unternehmen und Verbrauchern (bspw. Corporate Social Responsibility, Green Economy, Sozialverträglichkeit des fairen Handels, „Greenwashing“)
– Kennzeichnungen und Siegel (bspw. Fair Trade, „Zweites Preisschild“ für soziale und ökologische Folgekosten)
– Nachhaltige Lebensstile in NRW (Unterstützung nachhaltigen Konsumverhaltens, Lebensmittelverschwendung)
– Bildung für einen ethischen Konsum
– Gesunde und nachhaltige Ernährung (bspw. Ernährungsgewohnheiten, Fleischkonsum, regionale Produkte)
– Rebound-Effekte im nachhaltigen Konsum
– Soziale und ökologische Finanzprodukte (ethisches Investment)
– Neue Informationswege für verantwortungsvolle Konsumentenentscheidungen (Internet, Smartphone-Apps, QR- oder Barcodes)
Kontakt:
Verbraucherzentrale NRW
Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW (KVF NRW)
Dr. Christian Bala
Mintropstraße 27
40215 Düsseldorf
Telefon: +49 211 38 09-350
E-Mail: verbraucherforschung@vz-nrw.de
Internet: http://www.verbraucherforschung-nrw.de.
Das Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW (KVF NRW) ist ein Kooperationsprojekt der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit dem Verbraucherschutzministerium (MKULNV) und dem Wissenschaftsministerium (MIWF) des Landes NRW. Es soll die Kommunikation zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anregen, die Verbraucherforschung in NRW vernetzen und sie durch die Vergabe von Preisen und Mitteln fördern.

Media Contact

Dr. Christian Bala idw

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