Konsequenzen des Klimawandels für Forschung und Gesellschaft

Der Klimawandel wird weltweit erhebliche Umweltveränderungen hervorrufen. Das macht der kürzlich veröffentlichte Bericht der zweiten Arbeitsgruppe des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) deutlich, der den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zu den Auswirkungen klimatischer Änderungen auf natürliche und menschliche Systeme zusammenfasst.

Auf Einladung des Bundesumweltministeriums (BMU) und des Bundesforschungsministeriums (BMBF) diskutierten am Montag in Potsdam rund 100 Fachleute über Erkenntnisse aus dem IPCC-Bericht und Konsequenzen für Forschung und Gesellschaft. Der nationale Workshop fand am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung statt, dessen Wissenschaftler gemeinsam mit anderen Klimaforschern in Deutschland maßgeblich zum internationalen IPCC-Report beigetragen haben.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium Thomas Rachel sagte in Potsdam: „Die Experten haben uns noch einmal eindringlich vor Augen geführt, dass der Klimawandel rasches Handeln erfordert. Daher wird das Bundesforschungsministerium die Grundlagen dazu legen und die Forschung zum Thema Klimawandel weiter stärken.“ Forschungsministerin Annette Schavan habe für den 3. Mai in Hamburg zu einem Klimaforschungsgipfel eingeladen, um eine nationale Klimaforschungsstrategie zu verabreden. „Wie der IPCC-Bericht zeigt, ist die Anpassung an den unvermeidbaren Klimawandel eine der wichtigsten Herausforderungen. Die Menschen müssen sich zum Teil auf große Veränderungen einstellen“, sagte Rachel. Um ganze Regionen dabei zu unterstützen, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, habe das Ministerium kürzlich den mit 75 Millionen Euro ausgestatteten Regionalwettbewerb KLIMZUG gestartet. Dafür können sich Regionen in Deutschland bewerben, bei denen sich Partner aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zusammentun. Beispielsweise kann es um Fragen gehen, wie eine Region mit verlängerten Trocken- und Hitzeperioden umgeht oder wie sich eine andere gegen Überschwemmungen schützt.

Dabei geht es sowohl um die Entwicklung neuer Technologien als auch um Handlungsempfehlungen. „Die geförderten Regionen sollen sich weltweit mit Partnerregionen austauschen und als Vorbild für andere dienen“, erläuterte Rachel.

Michael Müller, Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, erklärte: „Der zweite Teilbericht hat erneut bestätigt, dass der Klimawandel schon jetzt dramatische Folgen zeigt. Wir müssen schnell handeln und weltweit ehrgeizige Klimaschutzpolitik umsetzen, um schwerwiegendere Klimafolgen für Mensch und Umwelt zu verhindern.“ Auf dem EU-Gipfel Anfang März haben die Staats- und Regierungschefs die Weichen dafür gestellt und ambitionierte Klimaschutzziele für Europa beschlossen: Die EU wird bis 2020, bezogen auf das Jahr 1990, die Emissionen der Treibhausgase um 30 Prozent reduzieren unter der Voraussetzung, dass andere Industrieländer vergleichbare Anstrengungen unternehmen und auch Schwellenländer einen Beitrag leisten, der ihren Möglichkeiten entspricht. Unabhängig vom Verlauf der internationalen Verhandlungen und unabhängig von Verpflichtungen anderer Länder will die EU die Treibhausgase bis 2020 um mindestens 20 Prozent vermindern. „Mit diesem Beschluss hat die EU ihre Führungsrolle im Klimaschutz bekräftigt und ein Signal an die Weltgemeinschaft gesandt, dass sie im Rahmen eines internationalen Klimaschutzabkommens nach 2012 einen fairen and angemessenen Beitrag leisten will“, sagte Müller. „Das ist ein erster wichtiger Schritt, die gegenseitige Blockade bei den internationalen Klimaverhandlungen aufzulösen.“

Auch auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm wird Klimaschutz ein Top-Thema sein.
Müller ergänzte: „Die Verhandlungen über ein Klimaabkommen nach 2012 müssen 2009 abgeschlossen werden, damit es einen nahtlosen Übergang zwischen erster und zweiter Verpflichtungsperiode geben kann. Die Zeit ist knapp. Die nächste Weltklimakonferenz im Dezember 2007 auf Bali muss den entscheidenden politischen Impuls setzen: einen Beschluss zum Beginn umfassender Verhandlungen über ein Klimaschutzabkommen nach 2012.“

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