Auf dem Weg zu Biowasserstoff, einem potentiellen emissionsarmen Energieträger?

Die Gewinnung CO2-emissionsfreier Energie in Form von Wasserstoff aus den reichlich vorhandenen Ressourcen Sonnenlicht und Wasser ist sowohl unter technischen als auch ökonomischen Gesichtspunkten ein noch visionärer Prozess.

Allerdings verfügt die Natur bereits über Möglichkeiten, mit Hilfe der Photosynthese den gewünschten Wasserstoff aus Wasser freizusetzen. Die Mechanismen dieser biologischen Katalyse bis hin zur atomaren Ebene verstehen zu lernen und daraus Modelle für einen möglichen technischen Einsatz zu entwickeln, ist Gegenstand zweier interdisziplinärer Forschungsschwerpunkte.

In einem Projektbereich des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Berliner Sonderforschungsbereiches 498 (Protein-Cofaktor-Interaktion) werden Synthese, Struktur, Funktion und Reaktionsintermediate der an der Biowasserstoffbildung beteiligten Katalysatoren, die Photosysteme und Hydrogenasen, untersucht. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsverbund „BioH2“, dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Max-Planck-Institute in Mülheim/Ruhr und Marburg sowie der Hochschulen Bielefeld, Bochum, FU und HU Berlin sowie Köln angehören, steht die Optimierung der Wasserstoffbildung in zellulären, semi- und artifiziellen Photosystemen im Vordergrund.

Der zweitägige Workshop mit dem Titel „Molecular Function of Catalysts involved in Biohydrogen Production“ führt die beiden Forschungsrichtungen zusammen. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und wird von der DFG und dem BMBF finanziell unterstützt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Forschungsschwerpunkten und Experten aus Großbritannien, Frankreich und den USA stellen die Fortschritte aus dem Forschungsgebiet dar und diskutieren Möglichkeiten für zukünftige Kooperationen. Teilnehmen werden etwa 70 Personen, darunter befinden sich auch die in den Projekten arbeitenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Veranstaltungsort ist das Harnack-Haus in Berlin-Dahlem.

Zur Akademie Leopoldina

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung.

Der Leopoldina gehören zurzeit etwa 1 250 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus 30 weiteren Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, Technik-, empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 34 Mitglieder der Leopoldina.

Kontakt und weitere Informationen:
Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Generalsekretärin der Leopoldina
Postfach 11 05 43, 06019 Halle (Saale)
Tel. 0345 472 39 11/12
Email: leopoldina@leopoldina-halle.de

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Prof.Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug idw

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