24. Ernst Klenk Symposium in Molecular Medicine

Krankhafte Ablagerungsprozesse von abnorm veränderten Proteinen als gemeinsame Ursache neurodegenerativer Erkrankungen.

Führende Wissenschaftler und Experten berichten über die neusten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet von neurodegenerativen Erkrankungen, die auf Ablagerungsprozesse von abnorm veränderten Proteinen zurückgeführt werden können.

Plenarvortrag:
Prof. Dr. Adriano Aguzzi (Institut für Neuropathologie, Universität Zürich, Schweiz)
„Ernst Klenk Lecture“ am Montag, den 15. Sept. 2008 um 18:00 Uhr.
Programmübersicht und weitere Information: www.zmmk.uni-koeln.de
Veranstaltungsort: 

MTI-Hörsaalgebäude der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln (Geb. 44b)
Joseph-Stelzmann Str. 52, 50931 Köln


Veranstalter:

Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK) und Ernst Klenk Stiftung, Marburg
Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung in den westlichen Industriestaaten kommt den neurodegenerativen Erkrankungen eine immer größere Bedeutung zu. Interessanterweise beruhen die meisten neurodegenerativen Erkrankungen des Erwachsenenalters, die sich durch einen langsam fortschreitenden Verlauf und komplexe Krankheitsbilder auszeichnen, auf sehr ähnlichen molekularen Mechanismen. Sie sind im Wesentlichen Ausdruck eines gestörten Proteinstoffwechsels. In Folge dessen kommt es zu einer krankhaften Ablagerung von unlöslichen Eiweißbruchstücken, die zu intra- oder extrazellulären Proteinaggregaten verklumpen. Der toxische Effekt dieser Aggregate führt zur Dysfunktion und schließlich zum Absterben von Nervenzellen.

Die meisten neurodegenerativen Erkrankungen mit toxischen Proteinaggregaten werden daher heute als Proteinfaltungskrankheiten, sogenannte „Proteinopathien“, bezeichnet. Die häufigsten und bekanntesten Vertreter dieser Krankheitsgruppe, die mit unaufhaltsamer Hirnfunktionsstörung bis hin zu völliger Pflegebedürftigkeit und Tod fortschreiten, sind die Demenz oder die Parkinson-Krankheit. Zu den Proteinfaltungskrankheiten gehören weiterhin die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), die Chorea-Huntington Krankheit sowie die ´new variant´ Creutzfeld-Jacob-Krankheit, eine seltene Prionenerkrankung des Menschen, die im Tierreich bei Rindern als Rinderwahn (Bovine spongiforme Enzephalopathie, BSE) und bei Schafen als Traberkrankheit (Scrapie) bekannt wurde. Bei allen oben genannten Erkrankungen finden sich für die betreffende Erkrankung spezifische amyloid-ähnliche Proteinablagerungen.

Da im fortschreitenden Lebensalter das Risiko der Ausbildung von Proteinfaltungserkrankungen zunimmt, ist die Erforschung der ursächlichen Mechanismen der toxischen Proteinaggregatbildung von größtem Interesse. Dabei liegt der Schwerpunkt der Bemühungen von Forschung und Klinik auf der Entwicklung von verbesserten präventiven und frühdiagnostischen Verfahren sowie innovativen Therapiestrategien, die auf eine qualitative Lebensverlängerung abzielen. Zudem deuten neue Forschungsergebnisse darauf hin, dass das pathogene Prinzip von Proteinaggregaten weiter verbreitet ist, als bisher angenommen. So wird z.B. der Typ II-Diabetes und zunehmend chronisch entzündliche Erkrankungen wie z.B. Multiple Sklerose auf die krankhafte Aggregatbildung von Proteinen zurückgeführt.

Das 24. Ernst Klenk Symposium in Molekularer Medizin „Protein Aggregation und neurodegenerativen Erkrankungen“, das vom 14. bis 16. September 2008 in Köln stattfindet, widmet sich diesen hochaktuellen Schwerpunkten. Herr Prof. Adriano Aguzzi (Institut für Neuropathologie, Universität Zürich), der für seine bahnbrechenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Prionen-Erkrankungen den renommierten Robert-Koch-Preis erhalten hat, konnte für die wissenschaftliche Koordination des Symposiums gewonnen werden. Herrn Prof. Aguzzi ist es gelungen ein hervorragendes Vortragsprogramm international renommierter Wissenschaftler und Experten zusammenzustellen.

Das Besondere des 24. Klenk Symposiums 2008 ist die breite Durchmischung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung auf dem Gebiet der Proteinopathien. Aufgrund der Komplexität des Forschungsgebiets ist die Veranstaltung in vier Themenbereiche gegliedert:

Die Vorträge des ersten Teils widmen sich den strukturbiologischen Eigenschaften der pathogenen Proteinaggregate. Unter Anwendung der sich stetig weiterentwickelnden biophysikalischen Technologien sind die Wissenschaftler jetzt in der Lage, den Vorgang der abnormen Aggregatbildung mit Hilfe von computer-gestützten Simulationsmodellen besser zu verstehen. Interessanterweise besitzen die hochstrukturierten, multimolekularen Proteinaggregate auf biophysikalischer Ebene zahlreiche gemeinsame Eigenschaften. Die Anwendung dieser Forschungsergebnisse zur Entwicklung von frühdiagnostischen Verfahren wird im Verlauf des Symposiums thematisiert. Im zweiten Teil wird über neue Erkenntnisse aus der Prionenforschung anhand von zellulären Modelsystemen berichtet. Herr Prof. Aguzzi, der am Montag, den 15. September 2008 um 18:00 Uhr die traditionelle „Ernst Klenk Lecture“ halten wird, wird als einen besonderen Höhepunkt der Veranstaltung umfassend über die Biologie der Prionenerkankungen referieren. Die Vorträge des dritten Teils beschäftigen sich mit der Pathogenese von Proteinopathien, und nehmen Bezug auf die Nutzung von Krankheitsmodellen für die Erforschung von humanen neurodegenerativen Erkrankungen. Im vierten Teil werden die klinischen Aspekte der Proteinopathien und die Fortschritte in Frühdiagnose und Therapie thematisiert.

Seit seiner Gründung veranstaltet das ZMMK in der Regel jährlich im Herbst ein internationales wissenschaftliches Symposium, um über ein aktuelles Thema des bio-medizinischen Fortschritts zu diskutieren. Die Veranstaltung findet bei Wissenschaftlern und Medizinern, die im bio-medizinischen Bereich tätig sind, überregional großen Zuspruch. Besonders hervorzuheben ist die zahlreiche Teilnahme von jungen Wissenschaftlern und Studenten.

Das 24. Ernst Klenk Symposium findet vom 14. bis 16. September 2008 im MTI-Hörsaalgebäude der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln (Geb. 44b, Eingang über den Studentenweg Joseph-Stelzmann Str. – Robert Koch Str.) statt. Die Veranstalter des Symposiums sind das Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK) und die Ernst Klenk Stiftung (Marburg). Die Veranstaltung wurde mit insgesamt 16 Punkten von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung (Düsseldorf) zertifiziert. Das Veranstaltungsprogramm und weitere Informationen bezüglich des Symposium finden Sie unter: http://www.zmmk.uni-koeln.de

Für Rückfragen steht Ihnen Frau Dr. Debora Grosskopf-Kroiher unter Tel. +49 221/478-5552, Fax: +49 221/478-4833 und E-Mail klenk-symposium@uni-koeln.de gerne zur Verfügung.

Media Contact

Dr. Debora Grosskopf-Kroiher ZMMK

Weitere Informationen:

http://www.zmmk.uni-koeln.de

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