Nutzung von modulbezogenen Daten für Zwecke der Hochschulsteuerung

Dabei bieten sie vielfältige Perspektiven als Qualitätsindikatoren und als Basis für die Hochschulsteuerung. Die Möglichkeiten eines modulbezogenen Monitorings standen am 29. Mai im Zentrum einer Tagung der HIS Hochschul-Informations-System GmbH in Hannover.

Über 80 Experten der Hochschulverwaltung und Hochschulforschung aus fünf europäischen Ländern diskutierten dabei zunächst über neue Finanzierungsmodelle für Hochschulen. Anhand von Beispielen aus den Niederlanden und Dänemark sowie insbesondere am Modell der Schweizer Fachhochschulen wurde deutlich, dass erworbene Kreditpunkte von Studierenden eine Basis sein können, auf der Finanzmittel vom Staat an die Hochschulen vergeben werden. Mit der Universität Oldenburg setzt inzwischen auch schon eine inländische Hochschule auf Kreditpunktzahlen, um die Mittel aus Studienbeiträgen an die Fakultäten zu verteilen.

Andere Hochschulen wie die Universität Freiburg und die Hochschule Offenburg nutzen modulbezogene Kennzahlen, um den Studienverlauf ihrer Studierenden zu beobachten und ihnen Hilfestellung auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss anzubieten. Hierzu werden die erreichten Kreditpunkte der Studierenden mit den Soll-Kreditpunkten verglichen und deutliche Abweichungen nach unten als Frühwarnindikator genutzt. Die betroffenen Studierenden erhalten dann gezielte Hilfestellungen im Rahmen der Studienberatung. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Gründe für den Punktrückstand der Studierenden vielfältig sein können. Beratungsangebote können ihre Wirkung daher nur dann voll entfalten, wenn sie systematisch in das Qualitätsmanagement der Hochschule eingebunden sind. Dazu gehört, dass auch beobachtet wird, in welchen Modulen besonders viele Studierende scheitern oder welche Module im Studienverlauf von vielen Studierenden abweichend vom Studienverlaufsplan nach hinten geschoben werden. Denn diese Daten geben Hinweise auf mögliche Engpässe oder Qualitätsmängel im Lehr- und Studienbetrieb.

Insgesamt wurde deutlich, dass die Verwendung modulbezogener Daten für Steuerungszwecke an den deutschen Hochschulen noch Neuland darstellt. Insbesondere auf Ebene der IT-Unterstützung besteht noch Entwicklungsbedarf – eine Herausforderung, der sich auch HIS in Zukunft verstärkt stellen wird.

Die Vorträge stehen als PDF-Dokumente unter http://www.his.de/publikation/seminar/Steuerung2 zur Verfügung, zudem werden die Beiträge der Tagung in den nächsten Monaten in einer Tagungsdokumentation publiziert.

Nähere Auskünfte:
Dr. Michael Jaeger
m.jaeger@his.de
Tel: 0511/1220-377
Pressekontakt:
Theo Hafner
hafner@his.de
Tel: 0511/1220-290
Susanne Hermeling
hermeling@his.de
Tel: 0511/1220-384
Über HIS
Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH unterstützt die Hochschulen und ihre Verwaltungen sowie die staatliche Hochschulpolitik als Dienstleister im Bemühen um eine effektive Erfüllung ihrer Aufgaben. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Aktivitäten
o als Softwarehaus der Hochschulverwaltungen
o im Sektor Hochschulforschung in Form von empirischen Untersuchungen und anderen Expertisen

o im Bereich Hochschulentwicklung mit den zentralen Themenfeldern Hochschulmanagement, Hochschulorganisation und Hochschulbau

Media Contact

Theo Hafner idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer