Bundesbericht zur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses – Workshop zum Forschungsbedarf

Der heute veröffentlichte Bericht zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (BuWiN) basiert auf einer umfangreichen Studie, die das HoF Wittenberg – Institut für Hochschulforschung unter Mitarbeit von IHF München und INCHER Kassel erstellt hat.

Schwerpunkte sind das System der Nachwuchsförderung in Deutschland, empirische Befunde zur Situation der Nachwuchskräfte, die Förderung von Bund und Ländern sowie die Programme der Förderorganisationen. Außerdem werden die Nachwuchsförderung im internationalen Kontext analysiert, gleichstellungspolitische Aspekte herausgearbeitet und die historische Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland dargestellt. In einem umfangreichen statistischen Anhang sind Daten zum wissenschaftlichen Nachwuchs auf Bundes- und Landesebene aufbereitet.

Dabei wurden vorhandene Daten aufbereitet und übersichtlich zusammengestellt, sowie eigene Erhebungen durchgeführt, um Informationsdefizite zu beheben bzw. um den Kenntnisstand zu aktualisieren und auszubauen. Dazu wurden schriftliche Befragungen bei den Forschungs- und Förderorganisationen und den Wissenschaftsministerien der Bundesländer durchgeführt.

„Nach wie vor spielt das Beschäftigungsverhältnis an der Hochschule eine entscheidende Rolle bei der Promotionsförderung: schätzungsweise 40 Prozent aller Doktorand/-innen. Doch haben die außeruniversitären Forschungseinrichtungen in den vergangenen Jahren spürbar aufgeholt.“ So erläutert die Leiterin des Projektes am HoF Wittenberg, Dr. Anke Burkhardt.

Die im Verlauf des Projektes gewonnene Datenbasis zeichnet sich durch relative Vollständigkeit und Vergleichbarkeit der Daten aus, so dass gesichertere Aussagen als bisher zum Beispiel zum Bestand an Doktorand/-innen und zur Erfolgsquote von Promotionsvorhaben abgeleitet werden konnten. Die Hochrechnungen (ohne medizinische Promotionen) ergaben, dass etwa jedes dritte Promotionsvorhaben mit Erfolg abgeschlossen wird. Dass zwei von drei Doktoran/-innen nicht den gewünschten Abschluss erreichen, sollte Anlass geben, über die zukünftige Gestaltung des Förderinstrumentariums nachzudenken, auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich eine weit über dem Durchschnitt liegende Promotionsquote aufweist.

Weitere Forschungsprojekte zum wissenschaftlichen Nachwuchs und offene Forschungsfragen werden am 9. April 2008 auf einem Workshop am HoF Wittenberg – Institut für Hochschulforschung diskutiert.

Vorläufiges Programm:

10:30 Prof. Dr. Reinhard Kreckel, HoF Wittenberg: Begrüßung
10:45 Petra Jung, BMBF: Einführung
11:00 Was müssen wir alles wissen?
Forschungsstand und Forschungsbedarf zur Situation
des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland
Gespräch mit Professor Dr. Reinhard Kreckel (HoF Wittenberg), Professor Dr. Ulrich Teichler (INCHER Kassel), Petra Jung (BMBF), Max Reinhardt (Eurodoc) und dem Publikum. Moderation: Corinna Prußky (DUZ)
12:30 Andere Länder – andere Fragen?
Forschung über wissenschaftlichen Nachwuchs in Frankreich
N.N. (Frankreich)
13:00 Mittagspause
14:00 Aus der Forschungspraxis:
Perspektiven, Methoden und Fragen aus ausgewählten Projekten
Dr. Kalle Hauss/Dr. Marc Kaulisch (IFQ): Nachwuchspanel
Dr. Andrea Kottmann (CHEPS): Promovierendenbefragungen
Carina Oesterling (Uni Mainz): Absolventenstudie Rheinland-Pfalz – Landesweite Befragung von Promotionsabsolventen des Abschlussjahrgangs 2005.
Karl-Heinz Minks/Lars Fischer (HIS): Fragen an eine unbekannte Grundgesamtheit. Methodische Probleme bei Promovierendenbefragungen (angefragt)
15:45 Forschung und deren Folgen:
Dr. Ulrike Senger/Christian Vollmer (Uni Kaiserslautern): International Promovieren in Deutschland : Forschung und Pilotzentrum Kaiserslautern
Prof. Dr. Andrä Wolter (HIS): Bildungsberichterstattung (angefragt)
Peter Hinrichs (Kultusministerium Sachsen-Anhalt): Evaluation und Chancengleichheit in der Nachwuchsförderung

ca. 16:30 Dr. Anke Burkhardt (HoF Wittenberg): Fazit und Ausblick

Der Bericht kann ab sofort auf der Seite http://www.kisswin.de heruntergeladen werden.

Voraussichtlich im April wird die Langfassung der Studie zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses bei der Akademischen Verlagsanstalt in Leipzig erscheinen.

Weitere Informationen zum Workshop finden Sie unter: http://www.hof.uni-halle.de/index,id,2.html#294

Elektronische Anmeldungen werden bis zum 24. März erbeten: http://www.hof.uni-halle.de/workshop/anmeldung.php?

Informationen zur wissenschaftlichen Studie für den Bundesnachwuchsbericht erhalten Sie bei:

Dr. Anke Burkhardt
anke.burkhardt@hof.uni-halle.de
03491 466 254
Informationen zum Workshop erhalten Sie bei:
Dipl.-Soz. Karsten König
karsten.koenig@hof.uni-halle.de
03491 466 254

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